Fußball Brachelen vergibt Sieg durch spätes Eigentor
Erkelenz · Bezirksliga: In der Nachspielzeit köpft Simon Cappel ins eigene Tor, so dass der SV Brachelen beim TuS Kückhoven nur 1:1 spielt.
Mit hängenden Köpfen, leeren Blicken und einer gehörigen Portion Wut im Bauch verließen die Spieler des SV Brachelen gestern Nachmittag nach dem Derby beim TuS Germania Kückhoven den Platz. Unglücklicher hätte es für das Schlusslicht der Liga aber auch wirklich nicht laufen können: Bis in die Nachspielzeit verteidigten die Brachelener ihre 1:0-Führung aus der 44. Spielminute, ehe Simon Cappel per Kopf das erledigte, was zuvor keinem Kückhovener gelungen war: Er überwand seinen eigenen Keeper Mark Spätgens zum 1:1-Endstand. "Noch unglücklicher hätte das nicht laufen können", brachte es Brachelens Coach Jörg Beyel auf den Punkt. Und auch sein Gegenüber Thomas Schläger wusste ganz genau: "Wir sind hier noch mal gerade so mit zwei blauen Augen davongekommen."
Apropos Augen – die dürfte sich der ein oder andere Kenner der Szene verwundert gerieben haben, als er die Aufstellung der Kückhovener sah. In Schlägers Aufgebot standen durchweg nur noch Auswechselspieler, die schon seit Jahren keine Partie mehr für den TuS gemacht haben. So kam Timo Russell ab der 16. Spielminute nach der Verletzung von Christian Koerfer ebenso zu einem unverhofften Einsatz, wie Thomas Nellen, der die letzten 25 Minuten noch ins Geschehen eingriff. Die personelle Situation wollte Schläger aber nicht als Entschuldigung anführen: "Wir wussten, dass das hier eine zähe Kiste werden würde. Aber wir haben einfach zu wenig Tempo gemacht – auch, weil der ein oder andere auf dem Zahnfleisch geht. Das Problem haben aber auch andere Teams." Und so war vor allem die erste Halbzeit ein ziemlich müder Kick: Abgesehen vom 1:0 (44.) durch Tobias Küppers waren beide Keeper recht beschäftigungslos. Und auch in Halbzeit zwei sah das nicht viel anders aus: Zwar hatte Brachelen durch Johannes Ziegis und Tim Siemons zwei gute Chancen, doch sie scheiterten eher am Platz, oder den eigenen Fähigkeiten, als an Kückhovens Keeper Mirco Schopphoven. "Da haben wir es wieder einmal vergessen, dass zweite Tor zu machen", resümierte Beyel, "in diesen Situationen hätten wir den Sack zumachen müssen." Umso bitterer war deshalb das Eigentor, das die Gäste um zwei verdiente Punkte brachte.