Boxer Pascal Wolters bleibt Europameister „Mad Dog“ siegt erneut für seinen Uropa

Hückelhoven · Der Hückelhovener Pascal Wolters hat seinen EM-Titel verteidigt. Sein Gegner Onur Selim warf das Handtuch. Wolters widmete den Sieg seinem Uropa, der früher auch Profiboxer war.

 Der Hückelhovener Boxer verteidigt in Ratheim seinen EM-Titel

Der Hückelhovener Boxer verteidigt in Ratheim seinen EM-Titel

Foto: Ja/Ruth Klapproth

Für Pascal Wolters war der Kampfabend der Sportfabrik Hückelhoven einmal mehr ein voller Erfolg. Der 31-jährige verteidigte in der Turnhalle Hückelhoven-Ratheim souverän seinen WBU-Europameistertitel im Cruisergewicht (bis 90,72 Kilogramm). Im gleichen Rahmen hatte sich der Hückelhovener den Titel im letzten Oktober erstmalig gesichert.

Vor heimischem Publikum ließ er dem Türken Onur Selim, dessen Trainer in der zweiten Runde das Handtuch warf, keine Chance. Mit dem Sieg wertete Pascal Wolters seine perfekte Bilanz weiter auf – er  steht nun bei sechs K.O.-Siegen aus sechs Profikämpfen.

Der EM-Kampf war der Höhepunkt eines langen Kampfabends mit verschiedenen Kampfsportarten und zum Teil internationaler Beteiligung. Als Lokalmatador Wolters unter Sprechchören den Ring betrat, wurde die ohnehin schon gute Stimmung noch einmal hörbar besser. Nachdem die beiden Nationalhymen gespielt waren und Wolters ein paar letzte Instruktionen von Trainer Detlef Türnau bekommen hatte, begann der Kampf.

Selim setzte zwar den ersten Schlag, ließ sich danach aber vom offensiv agierenden Wolters, der erste Treffer setzen konnte, in die Ecke drängen. Der Herausforderer wich den Fäusten seines Gegners einige Male gut aus und brachte seine Schläge selbst das ein oder andere Mal durch die Deckung von Wolters. Insgesamt war Wolters, dessen Treffer von der Halle jedes Mal ausgiebig bejubelt wurden, aber auch schon in dieser ersten Runde überlegen.

Zu Beginn der zweiten Runde hatte sich Wolters, der wegen seines offensiven Kampfstils den Spitznamen „Mad Dog“ trägt, sichtlich etwas vorgenommen. Der WBU-Europameister traf Selim hart am Kopf und hatte damit klar die Führung im Kampf übernommen. Die nächste Aktion war dann auch die entscheidende: Wolters drängte seinen Kontrahenten, der zu diesem Zeitpunkt seinerseits keine Mittel mehr gegen seinen Gegner hatte, mit einigen harten Treffern in die Ecke. Aus der blauen Ecke, die an diesem Abend Selim gehörte, flog nach dieser Sequenz das Handtuch, was Wolters zum Sieger machte. Nachdem der Kampf entschieden war, umarmten sich die Boxer fair.

„Ich wusste, dass mein Gegner sehr hungrig sein wird. Deswegen musste ich im Training noch fleißiger sein“ erklärte der 31-jährige seine Herangehensweise. Der Titelverteidiger war nach dem erneuten Triumph sehr glücklich: „Die Titelverteidigung bedeutet mir alles. Wie beim letzten Mal widme ich diesen Titel meinem Opa.“ Wolters verstorbener Uropa war ebenfalls Profiboxer und trat in der damaligen höchsten deutschen Klasse für Bayer Leverkusen an.

„Mad Dog“ Wolters, der gar nicht daran denkt, sich auf seinem erneuten Erfolg auszuruhen, will mehr. „Ich bin immer noch hungrig. Ich will immer weiter machen und damit so weit kommen wie möglich“, sagte er. Wolters ist bereit für die nächsten Herausforderungen.

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