Tolle Kulisse für Box-Europameister aus Hückelhoven Pascal Wolters gewinnt Titelkampf in albanischer Ritterburg

Boxen · Kurzfristige Anreise, unbekannter Gegner: Für Boxer Pascal Wolters kein Problem. Der Hückelhovener verteidigte vor einer beeindruckenden Kulisse souverän seinen EM-Titel im Cruisergewicht.

 Sieg in Albanien: Der Hückelhovener Pascal Wolters (2.v.l.) verteidigte seinen WBU-Europameistertitel im Cruisergewicht gegen den Nordmazedonier Ice Trajkoski.

Sieg in Albanien: Der Hückelhovener Pascal Wolters (2.v.l.) verteidigte seinen WBU-Europameistertitel im Cruisergewicht gegen den Nordmazedonier Ice Trajkoski.

Foto: Frank Wolters

Der WBU-Europameistertitel im Cruisergewicht (bis 90,72 kg) bleibt in Hückelhoven. Boxer Pascal Wolters verteidigte beim Kampf in Albanien seinen Titel. Gegen Ice Trajkoski, der aktuell die nordmazedonische Nummer eins der World Boxing Union (WBU) ist, benötigte Wolters lediglich zwei Runden, ehe sein Gegner aufgeben musste. Dabei kam der Kampf für den 31-Jährigen sehr spontan. Erst am Dienstag der Kampfwoche kam die Einladung vom Veranstalter.

Der kurzen Vorbereitung, die letztendlich nur wenige Tage lang war, trotzte Wolters. Von Vorteil dürfte gewesen sein, dass der Titelverteidiger erst Anfang Juli zuletzt gekämpft hatte und somit noch in einem guten körperlichen Zustand war. Beim Sieg gegen den Türken Onur Selim vor heimischer Kulisse überzeugte der Hückelhovener gerade mit körperlicher Fitness, die für seinen offensiven Kampfstil elementar ist und ließ seinem Kontrahenten so keine Chance. Damals musste Selim in der zweiten Runde aufgeben. „Ich bin immer noch hungrig und will immer weiter machen“, hatte der Europameister damals nach dem Kampf verkündet – und er hielt Wort. „Als die Einladung kam, hat Pascal seinen Mann gestanden und zugesagt“, berichtete Frank Wolters, der Trainer und Veranstalter der bisherigen Kämpfe seines Sohnes war.

Nachdem mittwochs die Bestätigung für den Kampf kam, flog das Team um Pascal Wolters einen Tag später nach Albanien. Bei Temperaturen von über 35 Grad hielt Wolters dann organisatorische Termine, wie etwa die Pressekonferenz zum Kampf ab. Erst bei der obligatorischen Waage der beiden Boxer hatte Wolters erfahren, dass er gegen Trajkoski kämpfen würde. Mit Trajkoski stand dem 31-Jährigen ein ihm unbekannter Boxer gegenüber. Für Wolters war das allerdings keine neue Situation – auch über seinen vorherigen Gegner Selim war im Vorfeld nicht viel bekannt. Die Devise lautete also wieder „offensiv kämpfen, ohne unvorsichtig zu werden“, wie Frank Wolters damals die Taktik erklärte.

Die Location in Albanien hatte ihren ganz eigenen Reiz. Der Kampf fand unter freiem Himmel in einer alten Ritterburg in Rrogozhina – etwa eine Autostunde von der Hauptstadt Tirana entfernt – statt. Der Hauptkampf des Abends war der IBKF-Weltmeisterkampf der Kickboxer Ferit Keta und Guillermo Blokland. Über 3000 Zuschauer lockten Keta und Blokland an den Ring. Diese Zahl war für Wolters neu, der bei seinen bisherigen Titelkämpfen, auch angesichts der Corona-Pandemie, vor maximal 350 Zuschauern geboxt hatte. Wolters, der auf den Spitznamen „Mad Dog“ hört, ließ sich davon nicht beeindrucken und gewann so in der zweiten Runde seinen siebten Profikampf per Knock-out.

Damit behält er seine lupenreine Bilanz. Vater Frank Wolter zeigte sich nach dem Kampf sichtlich stolz: „Der Junge ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus und nimmt dem Gürtel verdient wieder mit nach Hause.“

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