Fußball Beide Trainer wollen "Reaktion" sehen

Wegberg · Mittelrheinliga: Beeck spielt am Sonntag in Rheinbach (Anstoß 16 Uhr). Beide Teams sind am vergangenen Spieltag kräftig abgewatscht worden. Daher fordern nun sowohl Henßen als auch Kollege Mehl eine passende Antwort ihrer Elf.

 Beecks Marius Müller (r.) und Rheinbachs Sönke-Philipp Weber duellierten sich bei Beecks 2:0-Sieg im Hinspiel im Waldstadion. Am Sonntag beim Rückspiel in Rheinbach könnten die beiden erneut aufeinandertreffen.

Beecks Marius Müller (r.) und Rheinbachs Sönke-Philipp Weber duellierten sich bei Beecks 2:0-Sieg im Hinspiel im Waldstadion. Am Sonntag beim Rückspiel in Rheinbach könnten die beiden erneut aufeinandertreffen.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Viel gemeinsam haben der FC Wegberg-Beeck und der VfL Rheinbach in dieser Saison nicht. Während die Kleeblätter von der Tabellenspitze grüßen, führt der VfL die Tabelle genau von der anderen Seite her an: Mit nur neun Zählern und bereits 15 Punkten Rückstand auf den aller Voraussicht nach zum Klassenerhalt reichenden Platz 13 ist Rheinbach Letzter.

Eine Sache verbindet die beiden Teams aber: Beide bezogen am vergangenen Spieltag empfindliche Niederlagen. Der FC unterlag daheim starken Hürthern 0:4. Noch viel schlimmer erwischte es den VfL: In Friesdorf kam Rheinbach 1:8 unter die Räder. "Der Friesdorfer Erfolg ging auch in dieser Höhe absolut in Ordnung", räumt VfL-Coach Alex Mehl schonungslos ein.

Am Sonntag (Anstoß im Rheinbacher Sportpark erst um 16 Uhr) messen sich die jüngst so abgewatschten Teams im direkten Duell. Und da sowohl FC-Coach Friedel Henßen als auch Kollege Mehl von ihrer Elf nun eine - wie auch immer geartete - Form der Wiedergutmachung sehen möchten, greifen sie auch zum gleichen Vokabular: "Jetzt muss eine Reaktion der Mannschaft kommen", erklären sie unisono.

Wie sich das im Resultat niederschlagen soll, da gehen die Vorstellungen zwangsläufig aber auseinander. "Ganz klar, drei Punkte sind für uns in Rheinbach Pflicht", erklärt Henßen. "Meine Jungs haben gegen Beeck eine faire Chance, die Friesdorfer Schlappe zu korrigieren und aus dieser so einen Betriebsunfall zu machen. So vermessen, gegen den Spitzenreiter nun einen Sieg zu fordern, bin ich aber natürlich nicht. Da müssen wir schon realistisch bleiben", sagt Mehl. Die Rheinbacher haben sich aber auch bereits mit dem Abstieg abgefunden. "Wir reden nicht mehr vom Klassenerhalt, planen eindeutig für die Landesliga", führt Mehl aus.

Generell ist in der Liga am vergangenen Sonntag eine Menge Druck aus dem Abstiegskampf-Kessel genommen worden - und das hat mit dem Ausgang des Sechs-Punkte-Spiels zwischen Inde Hahn und Hennef zu tun. Da führte der Gast bis zur 83. Minute 1:0, war also drauf und dran, den Rückstand auf den Dreizehnten Inde Hahn auf vier Punkte zu verkürzen und so wieder richtig Hoffnung zu schöpfen. Doch dann drehte Hahn die dramatische Begegnung noch komplett, siegte 2:1. Folge: Statt möglicher nur vier hat Hennef tatsächlich nun sogar zehn Zähler Rückstand auf Hahn - das dürfte Beecks langjähriger großer Rivale nicht mehr aufholen, dürfte damit ebenso wie Rheinbach und Windeck den Gang in die Landesliga antreten müssen.

Aufatmen können alle anderen Mannschaften. Denn Platz 13 reicht mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Ligaverbleib, steigen doch nur drei Teams ab. Was daran liegt, dass dafür zwei Voraussetzungen gegeben sein dürften. Erstens: Aus der Regionalliga steigt kein Mittelrhein-Klub ab. Wonach es ganz stark aussieht. Denn Alemannia Aachen als schlechtplatziertester Mittelrhein-Verein hat trotz des Neun-Punkte-Abzugs wegen der beantragten Insolvenz immer noch satte zwölf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Zweitens: Umgekehrt steigt aus der Mittelrheinliga ein Verein in die Regionalliga auf. Mit Beeck, Bergisch Gladbach und Herkenrath hat sich ein Trio dafür beworben - einer davon wird's mit Sicherheit auch schaffen.

Fazit: Während der Abstiegskampf in der hierzulande höchsten Amateurklasse weitgehend also bereits entschieden ist, verspricht das Aufstiegsrennen noch sehr viel Spannung. Durch Beecks Niederlage gegen Hürth und den Siegen von Bergisch Gladbach (überraschend deutlich 3:0 bei der zuvor zehn Spiele in Folge ungeschlagenen Spvg. Wesseling/Urfeld) und Herkenrath (mühevolles 1:0 gegen Windeck) ist die Spitze erheblich enger zusammengerückt.

(emo)
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