Halbjahreszeugnisse FC Wegberg-Beeck (Tor/Abwehr) Urgestein Leersmacher ist nun eine feste Größe

Analyse · In der Hinrunde der Mittelrheinliga vertrat Eric Wille Beecks Stammkeeper Stefan Zabel sehr gut. Maurice Pluntke wurde als neuer Abwehrchef den hohen Erwartungen auch gerecht. Alle Bewertungen der Torhüter und Verteidiger in der Übersicht.

 Eigengewächs Yannik Leersmacher, seit frühester Kindheit für Beeck am Ball, spielte seine bislang stärkste Halbserie überhaupt, war die beste Besetzung für den linken Part der Dreierkette.

Eigengewächs Yannik Leersmacher, seit frühester Kindheit für Beeck am Ball, spielte seine bislang stärkste Halbserie überhaupt, war die beste Besetzung für den linken Part der Dreierkette.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Hinrundenende und Winterpause fallen für Mittelrheinligist FC Wegberg-­Beeck in dieser Spielzeit zusammen. Die Kleeblätter liegen zur Saisonhalbzeit auf Platz zwei, haben alle 15 Hinrundenspiele absolviert – Zeit also für die Halbjahreszeugnisse der Spieler. Diese stellt die RP in loser Folge in den nächsten Ausgaben aus. Heute: die Torhüter und Akteure der Dreierkette.

Stefan Zabel (fünf Einsätze): Der Stammkeeper seit 2013 absolvierte aus einem privaten Grund diesmal nur ein Drittel der Spiele: Seine Lebensgefährtin und zukünftige Frau Laura hatte eine sehr schwierige Schwangerschaft, Zabel verbrachte daher mit ihr viel Zeit in Krankenhäusern. „Auch wenn ich ansonsten im Fußball sehr ehrgeizig bin: Das war mir dann schon erheblich wichtiger, sie da zu unterstützen“, sagt der 31-Jährige.

Kurz nach dem Hinrundenende kam sein Sohn Matti zur Welt. „In der Rückrunde werde ich für ­Beeck nun wieder Vollgas geben. Die zehn Jahre beim FC möchte ich auf alle Fälle anständig vollmachen – und was danach kommt, werden wir dann sehen“, sagt Zabel. Wenn er spielte, verrichtete er den Job zwischen den Pfosten so, wie man das von ihm seit neuneinhalb Jahren gewohnt ist: sachlich, unaufgeregt und zuverlässig. Stark im Eins-gegen-Eins, dazu gute Reflexe.

 In zehn der 15 Hinrundenspiele hütete Nachwuchsmann Eric Wille das Beecker Tor und bewies dabei, dass der FC kein Torwartproblem hat, wenn Stefan Zabel einmal länger ausfällt.

In zehn der 15 Hinrundenspiele hütete Nachwuchsmann Eric Wille das Beecker Tor und bewies dabei, dass der FC kein Torwartproblem hat, wenn Stefan Zabel einmal länger ausfällt.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Eric Wille (zehn Einsätze): Dass Beeck kein Torhüterproblem hat, wenn Zabel mal ausfällt, ist keine neue Erkenntnis. Die bestätigte nun der Youngster, der in zehn Spielen zwischen den Pfosten stand – und das von wenigen Wacklern abgesehen auch sehr gut machte. Auch der 20-Jährige ist ganz stark auf der Linie, strahlt trotz seines noch sehr jungen Alters schon viel Sicherheit aus. Mehr als vorstellbar ist daher, dass Wille perspektivisch gesehen Zabels Nachfolger als Beecks klare Nummer eins wird.

Nils Hühne (15 Einsätze, ein Tor, ein Assist): Die Stammbesetzung für den rechten Part in der Dreierkette war wie gewohnt ein Leistungsträger – für Beeck sehr gut, dass ihn Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Düren im Sommer am Ende doch nicht wollte und der 27-Jährige daher in ­Beeck blieb. Wie gewohnt bestach er mit resoluter Zweikampfstärke, erstklassigem Stellungsspiel und hohem Antizipationsvermögen.

Besonders bemerkenswert: Beim 6:2 gegen Friesdorf erzielte Hühne, der in der Luft defensiv alles abräumt, vor dem gegnerischen Tor mit dem Kopf aber seit Jahren sehr wenige Duftmarken setzt, endlich mal ein Kopfballtor. Freilich hatte ihm Friesdorfs Keeper den Ball zuvor quasi auf den Kopf geworfen. Entsprechend launig fiel der Kommentar dazu von Beecks Trainer Mark Zeh aus: „Es war zwar Nils erstes Kopfballtor unter meiner Regie, aber noch nicht so, wie ich mir das vorstelle: mal mit Wucht von hinten anrauschend und dann das Ding versenkend.“ Ob das nun mal in der Rückrunde passiert?

Maurice Pluntke (14 Einsätze, zwei Assists): Der 28-Jährige, der im Sommer von Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Bocholt gekommen war, war von vornherein als zentraler Spieler der Dreierkette und neuer Abwehrchef vorgesehen. Diesen Erwartungen wurde Pluntke auch gerecht, bestach mit Zweikampfstärke, Übersicht und sehr gutem Stellungsspiel. Dazu redet er sehr viel mit seinen Nebenleuten, dirigiert diese. Auch das war ausdrücklich erwünscht – die nötige Erfahrung bringt er dazu auch mit.

Dazu passt Pluntke, abseits des Platzes ein sehr reflektierter Zeitgenosse, auch dank seiner persönlichen Lebensumstände bestens rein: Er weiß, dass er kein Profi mehr wird, hat einen festen Job, wohnt und arbeitet im benachbarten Mönchengladbach, kann also Beruf und Fußball auf hohem Niveau in Beeck sehr gut verbinden. Genau solche Spieler, natürlich gepaart mit der entsprechenden fußballerischen Klasse, sind für Beeck mächtig interessant – und das ist auch richtig so.

Yannik Leersmacher (elf Einsätze, ein Tor, ein Assist): Das Eigengewächs, seit frühester Kindheit für Beeck am Ball, hat seine bislang überhaupt stärkste Halbserie gespielt. Der 25-Jährige litt in all den Jahren zuvor ein wenig unter seiner Vielseitigkeit: Er wurde fast überall mal eingesetzt, spielte sich auf keiner Position aber mal auf Dauer fest. Das ist ihm in der Hinrunde links in der Dreierkette nun aber gelungen, war dort klar die beste Besetzung. Verletzungsbedingt verpasste er vier Spiele – das machte sich bemerkbar

Denis Schütte (14 Einsätze, ein Assist): Der 23-Jährige kam entweder in der Kette oder in Vertretung von Kapitän Maurice Passage auf der rechten Seite zum Einsatz. Machte ein paar ordentliche Spiele, aber auch einige weniger gute. Bei ihm machte sich deutlich bemerkbar, dass er die vergangene Saison wegen eines Kreuzbandrisses nahezu komplett verpasst hatte. Generell sagt man ja gerne, dass ein Spieler genauso lange braucht, um seine Bestform zu erreichen, wie er vorher verletzt war – Schütte scheint dafür ein guter Beweis zu sein. Etwas überraschend erhielt er nun aber ein Angebot des abgeschlagenen Regionalliga-Schlusslichts SV Straelen – Beeck ließ ihn ziehen.

Mathias Hülsenbusch (fünf Einsätze): Der gebürtige Wegberger, der zuvor für die A-Jugend des SC Freiburg gespielt hatte, schloss sich dem FC im Sommer erst spät an, nachdem sich seine Regionalliga-Ambitionen erledigt hatten. Der 19-Jährige spielte dann erst mal keine Rolle. „Es hat acht Wochen gedauert, bis wir ihn in die Spur bekommen haben“, bemerkt Zeh. Für die Rückrunde erwartet der Coach aber nun einiges von ihm – die nötige Ausbildung dafür bringt er zweifellos ja auch mit.

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