Fußball Beeck versucht Rückkehr in den Alltag

Fussball · Mittelrheinliga: Donnerstagnachmittag wurde André Sieberichs in Brachelen beerdigt. Am Sonntag spielt FC in Dattenfeld.

 Beecks Interimscoach Friedel Henßen hofft, dass seinen Jungs nach dem durch den Tod von André Sieberichs hervorgerufenen Ausnahmezustand am Sonntag in Dattenfeld die ersten Schritte zurück in die Normalität gelingen.

Beecks Interimscoach Friedel Henßen hofft, dass seinen Jungs nach dem durch den Tod von André Sieberichs hervorgerufenen Ausnahmezustand am Sonntag in Dattenfeld die ersten Schritte zurück in die Normalität gelingen.

Foto: passage (archiv)

Neben der Familie — allen voran Ehefrau Heike und Tochter Alissa — erwiesen Donnerstagnachmittag in der vollbesetzten Brachelener Pfarrkirche St. Gereon und anschließend auf dem Friedhof auch sehr viele langjährige sportliche Weggefährten dem vergangenen Samstag an seiner Krebserkrankung verstorbenen André Sieberichs die letzte Ehre. Zu diesen zählten beileibe nicht nur Vertreter des FC Wegberg-Beeck, FSV Geilenkirchen und SV Brachelen (diese drei Clubs hatte der im Alter von 44 Jahren gestorbene bekennende Brachelener Lokalpatriot trainiert), sondern auch etliche aus weiteren Vereinen.

Mit einfühlsamen Worten gestaltete Diakon Heinz Brand den Trauergottesdienst, kam dabei auch wiederholt auf Sieberichs' große Leidenschaft zurück: "André war im positiven Sinn ein Fußballverrückter." Auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen sprach zum Abschluss der Trauerfeier Gerd "Kuki" Commerscheidt von den Brachelener Alten Herren, denen Sieberichs zeitlebens sehr verbunden war. Mit sehr persönlichen (und teils auch launigen) Worten schilderte Commerscheidt den Verstorbenen, nannte dessen Stärken und Schwächen — eine gelungene Würdigung.

Diesen Ausführungen lauschten sehr aufmerksam auch die Spieler des FC Wegberg-Beeck — ebenso Interimscoach Friedel Henßen. Der sieht sich vor die schwierige Aufgabe gestellt, nach einer Woche im Ausnahmezustand seine Jungs wieder auf die Normalität einzustimmen: "Der Alltag holt einen schnell wieder ein — und die Liga auch."

Konkret ist das für die Kleeblätter übermorgen der Fall. Dann steht die Partie in Dattenfeld beim langjährigen großen Rivalen Germania Windeck an. Eine besondere Note bekommt die Partie dadurch, dass ausgerechnet dort Sieberichs das FC-Team letztmals in einem Auswärtsspiel coachte. Das war am 28. Mai (Pfingstmontag) der Fall. Beeck spielte 1:1 und verpasste am vorletzten Spieltag damit den vorzeitigen Titelgewinn. Im Anschluss an die Pressekonferenz fachsimpelte Sieberichs noch lange mit seinem Trainerkollegen Hermann-Josef Werres und Germanias Vorsitzendem Heinz Georg Willmeroth. Trotz der sportlichen Rivalität verstand er sich mit diesen bestens — ganz typisch für den Menschen Sieberichs.

In der Dattenfelder Weco-Arena werden die Beecker nun also die ersten Schritte auf dem Weg zurück in den Alltag absolvieren. "Ich hoffe, es gelingt. Entscheidend wird sein, ob meine Jungs für 90 Minuten die jüngsten Geschehnisse ausblenden können. Ein ganz normales Spiel ist das für uns aber sicher nicht", betont Henßen.

Heute Abend steht das erste "richtige" Training seit dem Tod von André Sieberichs an. Seine Hausaufgaben hat Henßen aber schon gemacht: Vor zwölf Tagen beobachtete er Windeck beim 1:1 in Hennef. "Da hat die Germania auf Konter gespielt. Ich vermute mal, das wird sie gegen uns auch tun."

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort