Fußball Beeck kommt schrittweise in der Liga an

Wegberg · Regionalliga-Nachdreher: Der FC hielt beim 1:2 gegen Uerdingen bis zum Ende mit. Zudem erstes Spiel ohne dicke individuelle Bolzen.

 Ausgerechnet der gebürtige Wegberger Christian Dorda erspähte vor dem 1:0 die Lücke in Beecks Hintermannschaft und bediente den Torschützen Patrick Ellguth, der Beecks formidablem Keeper Stefan Zabel keine Chance ließ.

Ausgerechnet der gebürtige Wegberger Christian Dorda erspähte vor dem 1:0 die Lücke in Beecks Hintermannschaft und bediente den Torschützen Patrick Ellguth, der Beecks formidablem Keeper Stefan Zabel keine Chance ließ.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Ganz so spektakulär wie einst Dieter Hoeneß mit seinem legendär gewordenen blutdurchtränkten Turbanverband beim DFB-Pokalfinale 1982, mit dem er da zur Krönung auch noch ein Kopfballtor erzielte, sah Danny Fäuster am Freitagabend im Waldstadion nicht aus. Doch auch den Innenverteidiger des FC Wegberg-Beeck zierte beim Abpfiff der Partie gegen den KFC Uerdingen ein Kopfverband. Der war nach einer Stunde Spielzeit nötig geworden, als sich Fäuster bei einem Zweikampf eine klaffende Platzwunde zuzog. "Eine Auswechslung kam für mich aber nicht in Frage. Ich wollte unbedingt weiterspielen", erklärte der 28-Jährige mit Nachdruck.

Just, als er hinter dem Tor behandelt wurde, kassierte Beeck das 0:1 - in Unterzahl waren die Abstände in der Kette einfach zu groß. Was der ausgebuffte KFC eiskalt ausnutzte: Ausgerechnet der gebürtige Wegberger Christian Dorda erspähte die Lücke und bediente den Torschützen Patrick Ellguth, der Beecks formidablem Keeper Stefan Zabel keine Chance ließ.

"Das Tor fiel wirklich zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt", merkte Beecks Teamchef Friedel Henßen zu dieser mitspielentscheidenden Szene an. Es bleibt natürlich müßig, darüber zu spekulieren, wie es ohne dieses Tor weitergegangen wäre - Uerdingens Druck und Tempo hatten schließlich merklich zugenommen. Fakt ist aber auch, dass alle Beecker Akteure über die vollen 90 Minuten konzentriert spielten. Im Unterschied zu den Spielen in Düsseldorf und Wuppertal leistete sich kein FC-Akteur einen krassen Bock, der zu einem Gegentor führte - auch das zweite Tor spielte der KFC selbst heraus.

Generell machten die Kleeblätter im ungleichen Aufsteigerduell dem haushohen Favoriten und Aspiranten auf den Durchmarsch in die 3. Liga das Leben sehr schwer. "Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Doch das Wie hatten wir uns schon ein bisschen anders vorgestellt", räumte Dorda ein. Der 28-Jährige wohnt mit Frau und Kindern in Mönchengladbach, traf im Waldstadion unter anderem seine Eltern, die in Wegberg wohnen. "Das war von daher schon ein besonderes Spiel für mich", sagte Dorda.

Auch für seinen Trainer Michael Wiesinger war das Spiel nicht nach Wunsch gelaufen: "Auch wenn wir genügend Chancen hatten: Wir haben uns am Ende mit Würgen über die Zeit gekämpft", bilanzierte der Fußballlehrer - und verriet auch, was ihm ganz speziell nicht gefallen hatte: "Wir haben vor unserem Tor viel zu viele Freistöße verursacht."

Die wurden indes erst wirklich gefährlich, als eine Viertelstunde vor Schluss der angeschlagene Joshua Holtby eingewechselt wurde - Mark Szymczewski hatte sich bis dahin bei den Standards zumeist vergeblich um Konfusion im KFC-Strafraum bemüht. Dabei hinterließ im Uerdinger Tor der im Sommer von Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC verpflichtete Torhüter René Vollath grundsätzlich nicht den sichersten Eindruck - er wurde aber (zu) wenig geprüft. Machtlos war Vollath aber bei Beecks Anschlusstor, einem wuchtigen Kopfball Sahin Dagistans ins kurze Eck nach einem scharfen Holtby-Freistoß.

Knapp 900 Zuschauer erlebten so eine spannende Schlussphase, in der Thomas Lambertz noch eine große Ausgleichschance hatte. Trotz der dritten Niederlage im dritten Spiel überwogen bei den Kleeblättern eindeutig die positiven Erkenntnisse. "Wir kommen Schritt für Schritt in der Liga an", stellte Danny Fäuster fest. Es widersprach ihm niemand.

(emo)
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