Fußball Beeck II, das angebliche Überteam

Wegberg · Am Sonntag startet die neue C-Liga-Reserve des FC in die Meisterschaft. Das Team wird von der Konkurrenz höher gehandelt, als es wohl berechtigt ist.

Zu den Wünschen, die die Vereine vor der Saison an Josef Küppers, Technischer Obmann des Fußballkreises Heinsberg, herantrugen, zählte auch ein etwas kurios anmutender. Da wurde der TO gebeten, eine Mannschaft nicht in die C-Liga, Staffel 1, einzugruppieren – weitere Fahrten, die bei einer Einteilung in einer anderen Staffel anfallen, würden dann auch gerne in Kauf genommen. Grund: In der Staffel 1 spiele die neue Reserve des FC Wegberg-Beeck, und man habe keine Lust, von der vermöbelt zu werden.

Eine Meinung, die in den vergangenen Wochen häufig zu hören war: Beeck II, die Übermannschaft der C-Liga? Eine Einschätzung, über die das Trainerduo Stefan Frühling (44) und Torben Fritzsche (26) nur schmunzeln kann. "Klar haben auch wir das häufiger gehört, doch wir sind kein Überteam", stellt Fritzsche klar, der als spielender Coach zwischen den Pfosten stehen wird. Er ist der prominenteste Akteur im Kader, kam vom Bezirksligisten FC Rurdorf – und der einzige, der reichlich Erfahrung aus höheren Klassen mitbringt. Ein weiterer Akteur, der als Leitwolf vorgesehen war, ist bereits nicht mehr da: Domenico Fioravante hat sich wie Bruder Agostino wieder abgemeldet.

Stattdessen setzt sich der bunt zusammengewürfelte 20er-Kader ganz überwiegend aus Akteuren zusammen, die als Hobbyspieler zu bezeichnen sind. "Ziemlich genau die Hälfte des Kaders hat zwei, drei Jahre nicht mehr Fußball gespielt", erläutert Frühling – mit entsprechenden Konsequenzen. "Die konditionellen Defizite sind enorm. Die kann man auch mit unseren zwei Einheiten in der Woche nicht auffangen. Wenn die Jungs keine privaten Zusatzschichten einlegen, wird sich daran auch nicht wesentlich was ändern", erklärt Frühling.

Dennoch ist das Trainerduo zufrieden. "Die Stimmung ist gut, die Jungs ziehen mit. Wir haben ihnen auch direkt klargemacht, dass wir hier richtiges Training machen und nicht nur ein bisschen rumkicken", sagt Fritzsche. "Disziplin und Kameradschaft sind aber wichtiger als sportlicher Erfolg", betont Frühling in dem Wissen, dass die Konkurrenz mit Argusaugen darauf schaut, wie sich das Team präsentiert. "Wir tragen schließlich das Wappen des FC Wegberg-Beeck – das verpflichtet. Dazu haben wir Trainingsmöglichkeiten, die für einen C-Ligisten ungewöhnlich gut sind."

Wo die Reise sportlich hingeht, weiß das Trainerduo, das von Betreuer Anton Miozga unterstützt wird, noch nicht so recht. "Es ist schwer zu sagen, was realistisch ist", meint Fritzsche, "stark einzuschätzen sind aber sicher Viktoria Rath-Anhoven und der SV Venrath." Erste Standortbestimmung für Beecks Reserve ist am Sonntag das Auswärtsspiel beim SV Merbeck.

(emo)
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