Rückblick Die Hinrunde Des Fc Wegberg-Beeck Beeck 2012 – das genaue Gegenteil von der Borussia

Erkelenz · FC zeigte oft begeisternden Kombinationsfußball, scheiterte aber wiederholt an einer katastrophalen Chancenverwertung.

 Mächtig Betrieb im gegnerischen Strafraum veranstaltete Beeck in der Hinrunde sehr häufig. Hier sorgen dafür Patrick Ajani (l.) und im Hintergrund Simon Küppers.

Mächtig Betrieb im gegnerischen Strafraum veranstaltete Beeck in der Hinrunde sehr häufig. Hier sorgen dafür Patrick Ajani (l.) und im Hintergrund Simon Küppers.

Foto: jürgen laaser (archiv)

fussball Seit genau sechseinhalb Jahren ist Beeck offizieller Kooperationspartner Borussia Mönchengladbachs im Nachwuchsbereich. Was deren Erste Mannschaften angeht, haben die beiden Vereine in der Hinrunde eine höchst unterschiedliche Serie hingelegt: Die Borussen spielten zumeist nicht schön, dafür aber gerade zum Ende hin sehr effektiv. Kein Wunder also, dass sie in der aktuellen Chancenverwertungstabelle des Fachblatts kicker Platz zwei einnehmen.

Gäbe es eine solche auch für die Mittelrheinliga, würde Beeck mit einiger Sicherheit den letzten Platz belegen. Denn die Kleeblätter waren in der Hinrunde das krasse Gegenstück zur Borussia: Spielerisch gut, zuweilen geradewegs betörend schön mit etlichen rasanten Ein-Kontakt-Kombinationen über viele Stationen, aber mit einer katastrophalen Chancenverwertung – mit weitem Abstand der Hauptgrund dafür, dass Beeck zur Winterpause lediglich auf Platz neun notiert ist und gar nur zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz liegt.

"Für den Fußball, den wir gespielt haben, haben wir viel zu wenige Punkte. Bis auf das letzte Spiel, das 0:3 gegen Troisdorf, waren alle fünf weiteren Niederlagen völlig unnötig", merkt dazu Trainer Friedel Henßen an. Wozu seine Jungs auch ergebnismäßig in der Lage sind, wenn sie zur Abwechslung mal nicht allzu verschwenderisch mit Großchancen umgehen, bewiesen sie am 5. Oktober: Da gewann Beeck beim SC Brühl 5:1 – der ist wohlgemerkt der aktuelle Tabellenführer.

In vielen weiteren Spielen sah das aber anders aus. So zum Beispiel am 30. September bei Meister FC Hennef – das letzte Spiel übrigens, das André Sieberichs als Tribünengast live miterlebte. Beeck spielte brillant, war drückend überlegen, erspielte sich Chancen satt – und gewann am Ende mühevoll 2:1. Krönung war in dieser Hinsicht jedoch das Heimspiel am 2. November gegen Walheim: Da stürzten die wie aufgedreht stürmenden Schwarz-Roten die Hertha von einer Verlegenheit in die andere, kombininierten sich zu 18 (!) zwingenden Chancen, hätten zweistellig nicht gewinnen können, sondern gar müssen – mit dem Ergebnis von 4:1 waren die Gäste mehr als gut bedient. Während sich die Abschlussschwäche da aber noch nicht rächte, sah das genau eine Woche später beim VfL Alfter anders aus. Beeck verlor 1:3, aber allein in den letzten fünf Minuten hatte der FC noch drei "100-Prozentige", mit denen er das Spiel noch komplett hätte drehen können. Die Alfterer wussten am Ende selbst nicht so recht, wie sie dieses Spiel gewonnen hatten. So erging es den Kleeblättern aber einige Male.

Kräftig zittern mussten sie zudem im Lieblingswettbewerb, dem Mittelrheinpokal. In der ersten Runde lagen sie gegen Borussia Freialdenhoven bis zur 87. Minute 0:1 hinten, ehe Martin Blaas der Ausgleich gelang. In der Verlängerung siegte der FC dann 3:1. Und in der zweiten Runde lag Beeck beim Bezirksligisten FC Inde Hahn zur Pause 0:2 zurück. Mit einem wahren Kraftakt, dazu nach dem Platzverweis für Keeper Sascha Rodemers 35 Minuten lang in Unterzahl, drehten die Gäste die Partie noch in ein 3:2 um.

Überschattet wurde die Hinrunde aber ganz gravierend vom Tod des Cheftrainers André Sieberichs. Am 7. August hatte er im Kreispokal-Viertelfinale beim SV Kuckum (3:0) das Team letztmals betreut, dann wurde die Krebserkrankung diagnostiziert. Ein dreieinhalbmonatiges Hoffen und Bangen folgte, ehe Sieberichs in den frühen Morgenstunden des 24. November starb. Er wurde nur 44 Jahre alt. "Ich bin nach wie vor beeindruckt, wie sehr alle im Verein in dieser schweren Zeit zusammengehalten haben", erklärt Henßen mit Nachdruck.

(emo)
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