SC Viktoria Rath-Anhoven Auf einem Kleefeld gekickt

Mit einem Festwochenende feierte der SC Viktoria Rath-Anhoven sein 100-jähriges Bestehen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blickte man kritisch auf den Fußball. Heute ist der SC fester Bestandteil des Ortslebens.

 29 Mitglieder des SC Viktoria Rath-Anhoven wurden für ihre langjährige Vereinstreue ausgezeichnet. Vorsitzender Werner Eßer (l.) nahm die Ehrungen unter den Augen von Bürgermeister Reinhold Pillich (7.v.r.) vor.

29 Mitglieder des SC Viktoria Rath-Anhoven wurden für ihre langjährige Vereinstreue ausgezeichnet. Vorsitzender Werner Eßer (l.) nahm die Ehrungen unter den Augen von Bürgermeister Reinhold Pillich (7.v.r.) vor.

Foto: Laaser

Vereinsleben "Dieser" Sport, der da aus dem alten England auch nach Deutschland herüberschwappte, sorgte auch in Rath-Anhoven um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert rasch für Begeisterung. Jedoch längst nicht bei allen: Es waren die kurzen Hosen, die eben zu viel Bein zeigten — anrüchig, wie viele dachten. So auch der Großvater von Matthias Jansen. Seinen Enkel wollte er jedenfalls nicht kicken sehen. Immerhin: Jansen ist heute Ehrenvorsitzender des SC Viktoria 1912 Rath-Anhoven. Am Wochenende feierte der Verein das 100-jährige Bestehen, der von Hubert Stevens moderierte offizielle Festakt fand gestern statt.

Fester Bestandteil des Ortslebens

Jansen blickte dabei 100 Jahre zurück, als sich 1912 einige sportbegeisterte Rath-Anhover fanden, die den Grundstein der Viktoria legten. Bereits viele Jahre zuvor spielte man in dem beschaulichen Ortsteil Wegbergs Fußball, "doch das Regelwerk war den meisten noch nicht bekannt", erzählte Jansen. Dank des Mutes der Vereinsgründer fanden auch erste Sportfeste statt, die damals auch turnerisch geprägt waren. Ein Kleefeld war der erste Fußballplatz. Die beiden Weltkriege unterbrachen die sportlichen Aktivitäten jäh, doch schon 1918 und 1945 wurde die Viktoria schnell wieder aufgebaut.

"Der Verein ist ein fester Bestandteil des Ortslebens", befand Bürgermeister Reinhold Pillich. Er stellte einige Erlebnisse mit Viktorias Vorsitzendem Werner Eßer heraus, mit dem er seit Jahrzehnten sportlich verbunden ist. "Noch heute vertritt er mit viel Herzblut die Interessen seines SC Viktoria", unterstrich Pillich. Wie wichtig die soziale Funktion eines Vereins ist, stellte Eduard Meinzer, Vorsitzender des Fußballkreises Heinsberg, heraus. "100 Jahre seit dem 1. Mai 1912 sprechen für Beständigkeit. Es beweist die Leidenschaft für den Fußball." Er überreichte die Ehrenplakette des Deutschen Fußballbundes, die Urkunde des Fußballverbandes Mittelrhein und den Ball mit dem Namen "Torfabrik" des Fußballkreises Heinsberg.

Solidarität und Gemeinschaft

Zu den Gratulanten zählte auch Bernd Stamms, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Wegberg. Dieses besondere Jubiläum sei ein Grund, stolz zu sein. "In einem Verein wie Viktoria Rath-Anhoven werden die Solidarität und die Gemeinschaft, Fairplay und Teamgeist gelebt", sagte Stamms. "Feiern sie mit dem Gefühl, etwas Großes erreicht zu haben." Der Musikverein Rath-Anhoven sorgte für den musikalischen Rahmen.

Das Festwochenende eingeläutet hatte am Samstag die "Kölsche Nacht", weiter geht es am 23. und 24. Juni mit der Dorfmeisterschaft, vom 28. Juni bis 1. Juli folgen die Jugendstadtmeisterschaften. Am 8. Juli ist das Jubiläumsjugendturnier geplant, während am 31. August die Weisweiler-Elf zu Gast ist, Das Oktoberfest am 6. und 7. Oktober rundet die Jubiläumsfeierlichkeiten ab.

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