Lokalsport Als der Ball ins Rollen kam

Lokalsport · Auf 100 Jahre Vereinsgeschichte kann der SV Merbeck in diesen Tagen zurückblicken – und das Jubiläum wird ausgiebig gefeiert. Heute gibt es einen musikalischen Abend, morgen den Festabend mit Ehrungen.

 Die Gründermannschaft des SV Merbeck: Stehend (v.l.): Wilhelm Dülpers, Wilhelm Reuter, Johann Lütters, Franz Schmitz, Gustav Wolters, Michael Ridderbecks. Kniend (v.l.): Werner Bongartz, Heinrich Viethen, Michael Reisen, Johann Jans. Unten (v.l.): Johann Viethen, Theodor Viethen, Wilhelm Jans.

Die Gründermannschaft des SV Merbeck: Stehend (v.l.): Wilhelm Dülpers, Wilhelm Reuter, Johann Lütters, Franz Schmitz, Gustav Wolters, Michael Ridderbecks. Kniend (v.l.): Werner Bongartz, Heinrich Viethen, Michael Reisen, Johann Jans. Unten (v.l.): Johann Viethen, Theodor Viethen, Wilhelm Jans.

Foto: Kn

Fussball Maßgebende Initiatoren zur Bildung eines Fußballvereins in Merbeck waren die Brüder Heinrich und Theodor Viethen. Beide arbeiteten in einer Wegberger Textilfirma und kamen dort, und zwar in Beeckerheide, mit dem Fußballsport in Berührung. Sie waren es, die mehr Anhänger in Merbeck für diesen Sport, der in der damaligen Zeit noch sehr unpopulär war, zu begeistern wussten. Als Sportplatz diente zunächst eine Weide am Hallweg hinter dem Anwesen des Landwirtes Heinrich Funken.

In der Saison 1926/27 war der SV Merbeck der 3. Gauklasse, Gruppe Wassenberg, zugeteilt. Gegner waren Lindern, Doveren, Arsbeck, Wildenrath, Myhl, Kempen und Tüschenbroich. Nach dem 2. Weltkrieg ab der Spielzeit 1948/49 war der Klub fünf Jahre in 2. Kreisklasse Erkelenz aktiv. Aus hauptsächlich finanziellen, aber auch personellen Gründen musste die Erste Mannschaft dann am 5. April 1954 vom Spielbetrieb zurückgezogen werden und am 13. Juni des gleichen Jahres meldete der Klub sich beim Fußballverband Mittelrhein ab.

Zwölf Jahre Pause

Für zwölf Jahre ruhte der Verein. Am 15. Juni 1966 erfolgte die Wiederaufnahme beim FVM. Das erste Meisterschaftsspiel in der Spielzeit 1966/67 wurde gegen Roland Millich mit 1:0 gewonnen. Auf Platz sieben beendete Merbeck die Saison. Als erster Trainer wurde Udo Tober aus Arsbeck verpflichtet. 1971 schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Im gleichen Jahr holte der SV erstmals den Gemeindepokal Niederkrüchten nach Merbeck. Als neuer Trainer kam Hans Corsten aus Ratheim zum SVM – Tobor blieb als Spieler.

Beim Wegberger Stadtpokal 1975 zogen die Merbecker nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen den SV Arsbeck ins Halbfinale ein, in dem sie gegen Bezirksligist SC Wegberg mit 4:3 nach Verlängerung die Oberhand behielten. Im Endspiel zog die Elf dann gegen den SV Klinkum mit 0:1 den Kürzeren.

Erfolgreichste Saison: 1989/90

Die wohl erfolgreichste Saison in der 100-jährigen Vereinsgeschichte bestritt der SV Merbeck 1989/90 in der B-Liga mit Rang drei. Bei Punktgleichheit mit dem Tabellenzweiten VfJ Ratheim II trennte ihn ein einziges Tor vom Aufstieg in die Kreisliga A. Das Schlussspiel gegen den SV Arsbeck wurde mit 0:3 vergeigt. In der folgenden Saison folgte nach 14 Jahren B-Liga aber gleich der Absturz in die C-Liga. Nach drei Jahren kehrte die Mannschaft wieder in die Kreisliga B zurück. Zehn Jahre hielt man sich in dieser Klasse, ehe der Klub 2004 für drei Saisons wieder in die C-Liga musste. Bereits im zweiten Jahr stand das Team dicht vor der Rückkehr in die Kreisliga B. Am letzten Spieltag ließen sich die Merbecker vom SV Venrath den Gruppensieg in der Staffel 1 noch wegnehmen, da im Wettschießen um den Aufstieg bei Punktgleichheit der eigene 9:1-Erfolg gegen Viktoria Rath-Anhoven II gegenüber dem 16:0 der Venrather gegen den SV Immerath in der Tordifferenz (man kam um vier Treffer zu kurz) nicht ausreichte. Nach fünf Kreisliga B-Jahren sah sich der Verein zum Hundertjährigen nach nur einem Zähler aus den letzten 13 Begegnungen wieder mit dem Abstieg konfrontiert.

(haru)
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