Neu im FC-Trikot Aleksandar Pranjes Ein schillernder Typ für Beeck

Wegberg · Der 28-Jährige blickt bereits auf ein sehr bewegtes Fußballerleben zurück.

 Aleksandar Pranjes

Aleksandar Pranjes

Foto: Michael Schnieders

Eigentlich wollte Aleksandar Pranjes im vergangenen Sommer mit dem Fußballspielen aufhören. „Bei meiner vorletzten Station KFC Uerdingen hatte ich mir einen Wadenbruch zugezogen, bei meinem letzten Verein Bonner SC in einem Jahr gleich drei Muskelfaserrisse und zur Krönung einen Muskelbündelriss. Da war ich frustriert.“ Bekannte überredeten ihn dann, es beim Oberligisten Germania Ratingen noch einmal zu versuchen.

Dort stoppte den Deutschen mit bosnisch-serbischen Wurzeln zwar keine Verletzung. „Dafür stimmte dort aber ansonsten nicht so viel“, erzählt der Winterzugang des Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck. Nach neun Partien hörte er dort Anfang November wieder auf, dachte daher, dass es das für ihn nun endgültig war. Doch dann rief ihn Beecks Linksverteidiger Sascha Tobor an, mit dem Pranjes in Uerdingen zusammengespielt hatte. „Er machte mir einen Wechsel nach Beeck schmackhaft.“ Ausschlaggebend sei dann in der Winterpause ein dreistündiges Gespräch mit Trainer Friedel Henßen gewesen. „Danach hatte ich das Gefühl, das passt. Denn Beeck ist ein familiärer und sehr gut geführter Verein.“

Bislang konnte der 28-Jährige aber noch nicht so recht zeigen, was in ihm steckt. „Direkt im ersten Training habe ich mir die Schulter leicht ausgekugelt. Außerdem habe ich in der für mich fußballlosen Zeit ab Anfang November schon einige Körner verloren. Das alles muss ich jetzt erst mal wieder aufholen.“ Sein aktuelles Leistungsvermögen beziffert er mit 70 Prozent. „Dass ich daher erst mal kein Kandidat für die Stammelf bin, kann ich verstehen. Es geht nicht um mich, sondern um den Erfolg der Mannschaft. Da haben wir ein großes Ziel: die Regionalliga.“

Dass er Beeck grundsätzlich weiterhelfen kann, wenn er richtig fit ist, dürfte außer Frage stehen. Seine ganz große Stärke sind die Eins-zu-Eins-Situationen – gerade auch wegen seiner Schnelligkeit. Bevorzugt spielt er auf der rechten Seite, kann dann nach innen ziehen und mit seinem starken linken Fuß abziehen – ganz im Stil seines fußballerischen Vorbilds Arjen Robben.

Freilich eilt Pranjes auch der Ruf voraus, nicht ganz pflegeleicht zu sein. Was ein Blick auf seine Vita unterstreicht. Da stehen für den Nievenheimer – nach der Jugendzeit größtenteils bei Borussia Mönchengladbach – in knapp zehn Jahre auch schon zehn Vereine: Angefangen Alemannia Aachen II, dann FC Junkersdorf, TuRU Düsseldorf, TuS Bösinghoven, 1. FC Saarbrücken, TSV Meerbusch, Wuppertaler SV, Uerdingen, Bonn und Ratingen.

Als „Schlampiges Genie“ wurde er einmal in Uerdingen bezeichnet. „Ich habe Ecken und Kanten, das ist richtig. Ich bin geradeaus und sage meine Meinung, spreche Probleme direkt an. Damit kommt nicht jeder klar. Doch ich bin völlig klar im Kopf“, versichert er mit Nachdruck. Was sein naher Zukunftsplan unterstreicht: „Im August fange ich in Dormagen eine Lehre zum Chemikanten an. Mein Vater arbeitet da schon seit 30 Jahren. Das mache ich nun auch, und darauf freue ich mich auch.“

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