Fußball Aachens Spione haben erst mal mit Stadionsuche zu tun

Fussball · Mittelrheinliga nachgedreht: Gerechtes 2:2 zwischen Beeck und Freialdenhoven. Passage und Fäuster gelingt jeweils erstes Saisontor.

 Beecks Maurice Passage erzielte sein erstes Saisontor.

Beecks Maurice Passage erzielte sein erstes Saisontor.

Foto: jl (archiv)

Die beiden Spione Alemannia Aachens trudelten mit 25 Minuten Verspätung im Waldstadion ein – aus einem kuriosen Grund: "Wir haben das Stadion nicht gefunden. Wir sind den Beecker Kiefernweg rauf und runter gefahren, doch da war kein Stadion", berichtete Wim Vrösch. Der Niederländer, zehn Jahre lang Manager von Roda Kerkrade, war mit Hermann Grümmer am Freitagabend ins Waldstadion gekommen, um den FC Wegberg-Beeck, Alemannias morgigen Gegner im Mittelrheinpokal-Halbfinale, beim Derby gegen Borussia Freialdenhoven (2:2) unter die Lupe zu nehmen. Dabei hätte es Grümmer eigentlich wissen müssen – als Trainer des TuS Langerwehe war er vor über 14 Jahren, genau gesagt am 9. Oktober 1998, in einem Spiel der damaligen Oberliga Nordrhein zu Gast im Waldstadion. Das verlor der TuS aber 0:7. Vielleicht hat Grümmer das Beecker Stadion deswegen aus seinem Langzeitgedächtnis verbannt.

Fakt ist auf alle Fälle, dass das Duo Alemannias Coach René van Eck keine furchterregenden Dinge über den FC berichten kann – dafür zeigten die Kleeblätter einfach zu wenig. "Die erste Halbzeit war die schlechteste der Saison", fand FC-Coach Friedel Henßen sehr deutliche Worte. "Zur Pause habe ich den Jungs daher gesagt, dass sie froh sein könnten, dass in der Mittelrheinliga keine Statistiken über gelaufene Kilometer und gewonnene Zweikämpfe geführt werden. Diese Werte wären für diese Halbzeit nämlich katastrophal ausgefallen, auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt 2:1 führten." Dafür sorgten mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause Maurice Passage und Danny Fäuster. Für beide war es ihr erstes Saisontor. Das 0:1 durch den früheren Beecker Alex Back resultierte aus einem Eckball – saisonübergreifend war das für Beeck in Spielen gegen Freialdenhoven das siebte Gegentor in Folge, das nach einem Standard fiel. Diese "Serie" riss erst mit dem 2:2. Das erzielte die Borussia zur Abwechslung mal aus dem Spiel.

"Den einen Punkt haben wir völlig verdient mitgenommen", urteilte Borussias Coach Wilfried Hannes und bekannte: "Wir hatten im Vorfeld schon ein wenig darauf gehofft, dass etliche Beecker mit ihren Gedanken schon mehr auf dem Tivoli als bei diesem Spiel waren. Genauso ist es doch auch gekommen." Beecks im Grunde 100-prozentige Chancenverwertung nötigte ihm einerseits Respekt ab: "Dass der FC seine beiden ersten Chancen gleich zu zwei Toren nutzt, spricht für Qualität. Andererseits war das für uns natürlich sehr ärgerlich."

Apropos Qualität: Gefragt, was er denn nun van Eck über Beeck erzählen würde, antwortete Vrösch: "Aufgefallen sind mir die Kopfballstärke der Abwehr und gute Standards. Und von den Spielern hat mir am besten der eingewechselte Dominik Bischoff gefallen. Als der reinkam, war mehr Zug nach vorne drin." Diplomatisch fiel sein Schlusskommentar aus: "Das wird für die Alemannia keine leichte Aufgabe – wie denn auch nach nur einem Punkt aus neun Spielen."

(emo)
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