Wegberg 700 000 Euro seit 22 Jahren investiert

Wegberg · Im Juni 2014 endet ein Vertrag zwischen Stadt und FC Wegberg-Beeck. Der regelt, dass dem Verein die Fläche überlassen wird, auf der sich der Kunstrasenplatz befindet. Die längst erwartete Antwort über die Zukunft soll es jetzt geben.

 Günter Stroinski spielt den Ball der Stadt Wegberg zu. Von ihr erhofft sich der FC-Chef diese Woche Antworten auf offene Fragen.

Günter Stroinski spielt den Ball der Stadt Wegberg zu. Von ihr erhofft sich der FC-Chef diese Woche Antworten auf offene Fragen.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Eines wirft sich Günter Stroinski selbst vor: "Wir haben hier den einzigen Fehler gemacht, in ein Gelände investiert zu haben, das uns gar nicht gehört." Der Vorsitzende des FC Wegberg-Beeck sowie seine Vorstandskollegen sind nicht nur nach wie vor verärgert, die FC-Verantwortlichen sind mittlerweile auch ungeduldig, wenn sie einen Blick auf den Kalender werfen.

Stichtag ist der 1. Juli 2014. "Seit gut einem Jahr möchte ich wissen, was dann passiert. Konkrete Antworten hat es bislang nicht gegeben", sagt Stroinski. Längst hat er seinem Ärger Luft gemacht, wenn es um die Novellierung der Vereinsförderung sowie die Energiekostenbeiträge geht. Mittlerweile ist das Thema zu einer Art Papierkrieg geworden. Ob der Aktenordner beim FC mit Absicht rot ist, sei dahingestellt, denn den Verein, das sportliche Aushängeschild der Stadt schlechthin, interessiert vielmehr, was die Zeit ab dem 1. Juli bringt.

"Es stehen immer die 28 000 Euro im Raum, die der Verein pro Jahr von der Stadt erhält. Es steht auch immer nur der sogenannte Pflegevertrag im Raum. Wir haben aber einen Sportstättenübergabevertrag mit der Stadt geschlossen", betont Stroinski. Und der gilt seit 1998 — aber nur noch bis Mitte nächsten Jahres.

Der Inhalt des Vertrages besagt nicht nur, dass der FC für die Pflege der Anlage verantwortlich ist. Stroinski: "Das ist weit mehr: Wir verpflichten uns, die Anlage zu pflegen, diese aber auch zu unterhalten mit Versicherungen, Übernahme von Energiekosten und so weiter." Sämtliche anfallenden Betriebskosten — so heißt es im Paragrafen 2, Absatz 1. Im Klartext: Mit den 28 000 Euro kommt der FC nicht annähernd aus. Stroinski rechnet vor: "Unter anderem fielen 2012 für Strom mehr als 16 000 Euro an, für Gas mehr als 6000 Euro, hinzu kommen auch Abwassergebühren, die Grundbesitzabgaben — da sind wir locker bei fast 30 000 Euro."

Noch nicht eingerechnet sind die Arbeiten des Platzwartes, der Raumpflege (Clubhaus), die Kosten für Reparaturen und noch einige weitere nötige Posten. "Unterm Strich sind es jedes Jahr mindestens 75 000 Euro, die der Verein für das städtische Gelände zahlt", sagt der Unternehmer.

Von der Geschäftsstelle aus hat er einen guten Blick auf das besagte Gelände. Wo damals noch ein Tennenplatz war, ist längst ein Kunstrasenplatz entstanden. Insgesamt sieht das Gelände top gepflegt aus — darauf legen die Verantwortlichen auch großen Wert. Der FC Wegberg-Beeck hat eigene Pflegegeräte angeschafft, auch für den früheren Aschenplatz. "Das hat uns 13 000 Euro gekostet", sagt Günter Stroinski. Nach Einrichtung des Kunstrasenplatzes hat der Verein das Gerät der Stadt für 1500 Euro überlassen. Wie dem auch sei: Wie Stroinski und seine Vorstandskollegen Herbert Stevens und Thomas Klingen betonen, seien von 1991 an mehr als 700 000 Euro an Investitionen in den unteren Teil der Sportanlage geflossen. "Wir sind wegen der Plätze ja nicht alleine betroffen", sagt der Vorsitzende.

Als große Ungerechtigkeit empfinden die Beecker das von der Stadt erarbeitete Punktesystem, nach dem die Vereinsförderung demnächst stattfindet. Es sei nicht nur kompliziert, sondern vor allem ungerecht. Die Beecker sind aus der Förderung herausgefallen, weil eben nicht 75 Prozent der Mitglieder in Wegberg leben. "Wir haben sieben Teams im Verbandsligaspielbetrieb. Es liegt doch auf der Hand, dass wir dieses Niveau nicht nur aus Wegberg herholen können", meint Geschäftsführer Stevens.

In Kürze steht ein Gespräch zwischen den Verantwortlichen des FC Wegberg-Beeck und der Stadtspitze an. Dann will der FC endgültig wissen, was passiert, wenn der Verein zum 30. Juni die Stromzähler abmeldet und wer die Anlage künftig pflegt und unterhält.

(RP)
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