Fußball 360 Kilometer für die Traditions-Elf

Hückelhoven · Die Traditions-Elf von Bayer 04 Leverkusen gastierte in Brachelen. Im Gepäck: Bekannte Gesichter, Autogrammkarten und acht Tore für den Gastgeber "Das Team".

 Ein Gruppenbild fürs Familienalbum: "Das Team" - ein Zusammenschluss von Alt-Herren-Fußballern aus dem Erkelenzer Land - spielte gegen die Traditions-Elf von Bayer Leverkusen.

Ein Gruppenbild fürs Familienalbum: "Das Team" - ein Zusammenschluss von Alt-Herren-Fußballern aus dem Erkelenzer Land - spielte gegen die Traditions-Elf von Bayer Leverkusen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Während Ulf Kirsten als Zaungast schon fleißig Autogrammkarten verteilte, für Schnappschüsse posierte und genüsslich einen Kaffee trank, mussten seine Kollegen von der Traditions-Elf von Bayer 04 Leverkusen auf dem Rasenplatz des SV Brachelen noch ein wenig Schwitzen - und zu Beginn den ein oder anderen Regenschauer erdulden. Im Freundschaftsspiel gegen "Das Team" - ein Zusammenschluss von Alt-Herren-Fußballern aus dem Erkelenzer Land - siegten Jens Nowotny, Falko Götz und Co. letztlich mit 8:0 und ließen dabei in vielen Szenen ihr immer noch großes fußballerisches Können aufblitzen. Vor allem Marcus Feinbier Ex-Profi von Bayer Leverkusen, Hertha BSC und 1988 UEFA-Cup-Sieger mit der Werkself offenbarte seine Knipser-Qualitäten, durch die er es zu 90 Toren in der Zweiten Bundesliga gebracht hat, und erzielte fünf Tore. Während also Andy Kick im Gehäuse "des Teams" alle Hände voll zu tun hatte, verbrachte sein Gegenüber einen ruhigen Nachmittag und hatte sogar ausgiebig Zeit - am Pfosten gelehnt - sich mit einigen der rund 100 Zuschauer zu unterhalten.

Ausgewiesene Leverkusen Fans waren in Brachelen allerdings Mangelware, doch zwei Unerschrockene hatten sich ins "Borussia-Land" gewagt. Martin Löcker (46) und Mathias Reimann (26) hatten rund 360 Kilometer auf sich genommen, um die Leverkusener Traditions-Elf kicken zu sehen. Ein Klacks für die beiden Hardcore-Fans, die in der abgelaufenen Spielzeit nicht nur 34 Bundesligaspiele, zehn Champions-League-Partien und jeweils vier DFB-Pokal- und Europa-League-Spiele der Werkself gesehen haben, sondern dabei mit Bus, Bahn, Auto und Flugzeug rund 54.000 Kilometer zurückgelegt haben. "Wir haben eine Dauerkarte für alle Heim- und Auswärtsspiele", sagt Martin Löcker, der Gründungsmitglied der "Lev-Löwen-Sauerland" ist. Der Fanclub wurde 2014 gegründet, hat inzwischen 32 Mitglieder und trägt mit Stolz das Motto: "Bedingungslose Liebe für den SVB auf der Brust". "Wir sind alle Fans von klein auf", sagt Reimann. So verwundert es auch nicht, dass dem Duo die Herren auf dem Platz - trotz des zum teils fortgeschrittenen Alters - keine Unbekannten sind. "Viele haben wir noch live zu ihren besten Zeiten erlebt", sagt Martin Höcker. Vor allem an Jens Nowotny, Bernd Schuster und Ulf Kirsten habe man noch sehr gute Erinnerungen.

Ein Erinnerungsfoto mit den Helden von eins für die umfangreiche heimische Sammlung fehlt aber noch - und das änderte sich auch am Samstagnachmittag nicht. Während Martin Löcker und Mathias Reimann ins Gespräch mit Leverkusens Manager Michael Kentschke vertieft waren, verpasste das Duo die große Chance, Ulf Kirsten vors Objektiv zu bekommen. "Das holen wir nach", nahmen es die beiden Fans gelassen.

Für "das Team" dürfte es indes genügend Erinnerungsfotos an ihr Spiel gegen die Traditions-Elf geben - ebenso für die Bambini des SV Brachelen, die die Spieler als Einlaufkinder auf den Platz begleiten durften. Zuvor hatten sie in einem Spiel gegen Union Würm/Lindern zwar 3:11 verloren, doch das war angesichts der Fotos und Autogramme schnell vergessen.

(RP)
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