Fußball 2:4 - erste Auswärtsführung reicht nicht

Ahlen/Wegberg · Regionalliga: Beeck verliert in Ahlen. Nach der Führung durch Berkigt kassiert der FC erst einen Doppelschlag und mit dem Pausenpfiff das 1:3. Richter sorgt dann noch für ein zweites Novum: Erstmals schießt der FC auswärts zwei Tore.

 Beecks Thomas Lambertz (2.v.l.) hatte kurz nach der Pause die große Chance zu verkürzen, blieb aber glücklos. In dieser Szene bekommt es "Lumpi" mit Ahlens Marco Fiore (l.) zu tun. Die Aktion beobachten Beecks Otis Kumanini und Ahlens Rico Weiler (r.).

Beecks Thomas Lambertz (2.v.l.) hatte kurz nach der Pause die große Chance zu verkürzen, blieb aber glücklos. In dieser Szene bekommt es "Lumpi" mit Ahlens Marco Fiore (l.) zu tun. Die Aktion beobachten Beecks Otis Kumanini und Ahlens Rico Weiler (r.).

Foto: RW AHLEN

Zwei positive Auswärtspremieren feierte gestern der FC Wegberg-Beeck bei Rot-Weiss Ahlen: Zum einen gingen die Kleeblätter vor 1381 Zuschauern im Wersestadion zum ersten Mal in der Regionalliga auf einem gegnerischen Platz in Führung, zum anderen schossen sie dort erstmals auch gleich zwei Tore. Unter dem Strich stand aber im 14. Auswärtsspiel die 14. Niederlage: Die Schwarz-Roten verloren 2:4. Ahlen setzte so seine bemerkenswerte Serie fort, blieb auch im siebten Spiel des Jahres ungeschlagen, holte daraus die Punkte 15 bis 17 und hat damit endgültig Anschluss ans Tabellenmittelfeld gefunden.

"Wir haben in den entscheidenden Situationen nicht konsequent verteidigt und vorne unsere Chancen nicht konsequent genutzt. Dann verliert man eben so ein Spiel mit 2:4", fasste Beecks Teamchef Friedel Henßen den kurzweiligen Kick zusammen - und schob nach: "Aus fünf großen Chancen hat Ahlen vier Tore gemacht. Das nenne ich effektiv. Wir waren das leider nicht."

Kurios hatte der Kick begonnen: Beeck hatte Anstoß, spielte den Ball in der eigenen Hälfte knapp eine Minute lang hin und her, während Ahlen keinerlei Anstalten machte, an den Ball zu kommen - eine auf Ahlener Initiative hin abgesprochene Aktion der beiden Teams. Die Gastgeber wollten auf diese Art öffentlichkeitswirksam protestieren, dass ihre Februar-Gehälter noch nicht gezahlt worden sind.

Danach ging's richtig los - und Beeck früh in Führung: Kapitän Arian Berkigt traf per Flachschuss von der Strafraumgrenze (7.). Das ungewohnte Gefühl, auswärts zu führen, konnten die Schwarz-Roten 23 Minuten lang auskosten. Eine weitere Minute später lagen sie dann aber bereits 1:2 zurück. Zunächst verwandelte Cihan Yilmaz die dritte Ahlener Ecke hintereinander mit kräftiger Windunterstützung direkt zum 1:1 (30.). Sofort nach dem Anstoß ließ sich Beeck von Felix Backszat den Ball abluchsen, der legte auf Yilmaz - der traf erneut (31.). "Da waren wir absolut im Tiefschlaf", grollte Henßen. Womit sich aus Beecker Sicht in Hälfte eins das Unheil aber noch nicht erschöpft hatte. Zunächst verpasste Sebastian Wilms nach einer Ecke per Kopf knapp das 2:2 (44.), und mit dem Pausenpfiff schob Gianluca Marzullo eine Flanke Daniel Schaffers zum 3:1 ein. "Da standen wir nur Spalier", ärgerte sich Henßen.

Beeck gab sich aber noch nicht geschlagen. Thomas Lambertz, glänzend freigespielt von dem früh für den angeschlagenen Sahin Dagistan ins Spiel gekommenen Danny Richter, verpasste freistehend den Anschlusstreffer (50.), ebenso kurz darauf Johannes Walbaum per Kopf (52.). Sechs Minuten später war es aber so weit: Richter traf aus 25 Metern genau in den Winkel - da war kein Kraut gegen gewachsen.

Der Gast drückte weiter - und hatte großes Pech: Berkigts Direktabnahme nach Walbaum-Flanke zischte nur Zentimeter am Ahlener Gehäuse vorbei (66.). Genau ins Schwarze traf auf der anderen Seite kurz darauf Backszat: Aus gut und gerne 25 Metern zirkelte er einen Freistoß zum 4:2 ins Tor (71.). Von diesem neuerlichen Rückschlag erholten sich die Schwarz-Roten nicht mehr. Dazu sah Fabio Ribeiro noch seine fünfte Gelbe Karte - Beecks Rechtsverteidiger fehlt damit kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Alemannia Aachen.

Nach dem Spiel fuhr Beecks Tross nicht direkt nach Hause, sondern machte (wie schon seinerzeit nach dem Spiel in Lotte) einen Zwischenstopp in Recklinghausen - im elterlichen Restaurant von FC-Linksverteidiger Marko Karamarko.

Beeck: Nettekoven - Ribeiro, Küppers, Wilms, Karamarko - Kumanini (75. Müller), Walbaum - Wirtz, Lambertz (75. Azin) - Berkigt, Dagistan (33. Richter)

(emo)
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