Fußball-Mittelrheinliga 2:4 – Beecks starke Schlussoffensive reicht nicht

Mittelrheinliga: Im Rückrundenauftakt in Vichttal kassiert der FC seine erste Saisonniederlage – in einem Spiel mit vielen Emotionen.

 In der zweiten Halbzeit tummelte sich Beeck häufig in Vichttals Strafraum. Hier kommt nach einem Standard Innenverteidiger Nils Hühne (r.) zum Abschluss, verletzt sich bei dieser Aktion allerdings. Nach einer längeren Behandlung konnte er dann aber weiterspielen.

In der zweiten Halbzeit tummelte sich Beeck häufig in Vichttals Strafraum. Hier kommt nach einem Standard Innenverteidiger Nils Hühne (r.) zum Abschluss, verletzt sich bei dieser Aktion allerdings. Nach einer längeren Behandlung konnte er dann aber weiterspielen.

Foto: Michael Schnieders

Ganze fünf Gegentore hatte der FC Wegberg-Beeck in den 14 Spielen der Hinrunde kassiert – darunter waren auch noch zwei Elfmeter. Zwei Strafstoßtore kassierte der Ligaprimus nun auch im Rück­rundenauftakt beim VfL Vichttal, dazu auch noch zwei Tore aus dem Feld. Die in der zweiten Halbzeit sehr turbulente, emotionsgeladene und auch hektische Partie verlor der Gast vor gut 300 Zuschauern 2:4, kassierte damit seine erste Saisonniederlage. Und da Konkurrent SV Bergisch Gladbach gegen den Siegburger SV 1:0 gewann, schmolz der Vorsprung an der Spitze auf fünf Zähler zusammen.

„Wir sind es selbst schuld, haben einfach zu viele Fehler gemacht. Die hat Vichttal konsequent genutzt, hat dazu alles Erdenkliche in diese Partie reingeworfen“, bilanzierte Friedel Henßen diplomatisch – mit Letzterem meinte Beecks Coach auch die Vichttaler (Un-)Sitte, nach gefühlt jedem dritten Zweikampf laut schreiend zu Boden zu fallen. Wovon sich auch Schiedsrichter Jan Lübberstedt (Fortuna Köln) beeindrucken ließ.

Dennoch hatten sich die Gäste die Niederlage vollauf selbst zuzuschreiben. „Die Vichttaler waren einfach grelliger, wollten den Sieg mehr“, stellte Beecks Keeper Stefan Zabel sachkundig fest. „Wir haben nicht konsequent verteidigt, haben zu wenige zweite Bälle gewonnen – und gerade das ist auf einem so kleinen Platz wie dem hier von entscheidender Bedeutung“, urteilte Sebastian Wilms, der in Vertretung von Kapitän Maurice Passage erstmals als Spielführer amtierte.

Dass die größere Leidenschaft den Ausschlag für seine Jungs gegeben hatte, sah auch VfL-Coach Andi Avramovic so: „Wir hatten vor dem Spiel unsere Antennen geschärft, wussten, dass diese Partie sehr emotional werden würde. Es war klar, dass man von einem Zweikampf in den nächsten fliegen würde. Eine gepflegte Spielweise wie beim Hinspiel in Beeck war daher einfach nicht zu erwarten.“ Seine Elf verinnerlichte das gerade vor dem Seitenwechsel weit besser als Beeck.

In die Karten spielte dem VfL natürlich auch die frühe Führung: Nach einem Fehlpass von Wilms gab’s noch wiederholt die Chance, den Ball zu klären. Stattdessen durfte Melih Yilmaz recht unbehelligt den Ball ins lange Eck einschieben (9.). Beecks einzig zwingende Chance vor dem Seitenwechsel legte ein Vichttaler Abwehrspieler Shpend Hasani auf – der wollte dieses Geschenk aber nicht annehmen, ballerte den Ball in die Wolken (30.).

Als Sascha Tobor, der generell sicher nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte, im Strafraum Marvin Iskra zu Fall brachte, gab’s Elfer Nummer eins. Sebastian Wirtz verwandelte im Zusammenspiel mit dem Innenpfosten (50.). Hoffnung kam im Beecker Lager auf, als Thomas Lambertz eine feine Flanke von Stefan Thelen zum Anschlusstor einköpfte (60.). Im direkten Gegenzug erhöhte Iskra allerdings auch schon wieder auf 3:1, nachdem ihm Tobor den Ball per Kopf in den Lauf gelegt hatte (61.).

Mit einem Kopfball an die Lattenoberkante (80.) setzte Lambertz dann das Fanal für einen äußerst stürmischen Beecker Schlussspurt. Hasani traf eine Zeigerumdrehung später von der Strafraumgrenze zum 2:3 (81.). Danach spielten sich vogelwildfreie Szenen im Vichttaler Strafraum ab, hatte Beeck gleich noch drei erstklassige Ausgleichschancen durch Aleksandar Pranjes, Marius Müller und Thelen. Stattdessen erhöhte Vichttal per erneutem Foulelfmeter noch auf 4:2. Im Unterschied zum ersten war der aber umstritten, ging der Ex-Beecker Nico Czichi nach einem Zweikampf mit Tobor durchaus gerne zu Boden. „Ich habe aber auch einen Kontakt gespürt“, versicherte Czichi auf Nachfrage. Der eingewechselte Kanischka Taher verwandelte sicher (90.+1). Hasani traf danach noch den Innenpfosten (90.+3).

Beeck: Zabel – Thelen, Wilms, Hühne, Tobor – Drevina (72. Leersmacher), Chak­roun (46. Müller) – Lambertz, Mandt, Fujiyoshi (65. Pranjes) – Hasani

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