Fußball 150 Beecker Helfer sorgen für reibungslosen Ablauf

Wegberg · Gastgeber FC Wegberg-Beeck zeigte sich mit dem ersten Gastspiel Borussias im Waldstadion seit 2010 sehr zufrieden.

 Borussias Zugang Raffael musste beim Gastspiel der Gladbacher im Beecker Waldstadion ordentlich Autogramme schreiben.

Borussias Zugang Raffael musste beim Gastspiel der Gladbacher im Beecker Waldstadion ordentlich Autogramme schreiben.

Foto: JÜRGEN LAASER

Christoph Kramer hatte es nicht leicht. Der von Bayer Leverkusen auf Leihbasis verpflichtete Zugang Borussia Mönchengladbachs, der beim Testspiel in Beeck nicht im Kader stand, erbat auf "normalem" Weg kostenlosen Einlass ins Waldstadion eben mit dem Hinweis, ein Borussenspieler zu sein. Der wurde ihm zunächst verwehrt — so bekannt ist der Nachwuchsmann halt noch nicht. Zu den offiziell 2917 Besuchern wurde er aber nicht gezählt. Ob das bei Schalkes Profi Michel Bastos anders war, ist nicht bekannt. Der war vor Ort, um seinem Freund und bisherigem Mannschaftskollegen Raffael seine Aufwartung zu machen.

Fakt ist auf alle Fälle, dass rund 150 ehrenamtliche Helfer von Gastgeber FC Wegberg-Beeck für einen reibungslosen Ablauf sorgten. "Am Anfang war ich ja noch etwas nervös, doch dann hat alles geklappt. Unsere Senioren, Junioren und Alten Herren haben super zusammengearbeitet", bilanzierte stolz FC-Boss Günter Stroinski.

Was Borussias Delegation um Teammanager Steffen Korell nicht anders sah — und Trainer Lucien Favre hob vor allem die erstklassige Qualität des Stadionrasens hervor. Stroinski: "Als sich Korell den Platz vor vier Wochen erstmals ansah, da meinte er noch, dass wir daran noch einiges tun müssten. Ich hab' ihm versichert, dass er sich da keine Sorgen zu machen bräuchte — das würden wir hinkriegen." Was in erster Linie natürlich der Verdienst von Platzwart Manni Schneider war.

Die organisatorischen Fäden liefen bei Beecks Geschäftsstellenleiter Thomas Klingen zusammen. Der meinte nach dem ersten Spiel dieser Größenordnung unter seiner Regie: "Wir sind sehr zufrieden. Man ist immer nur so gut wie das Team um einen herum — und unseres war hervorragend."

Auch etliche Spieler der Ersten Mannschaft kümmerten sich als Ordner um einen reibungslosen Ablauf. So versah Dominik Bischoff gutgelaunt seinen Dienst hinter dem Tor zum Grenzlandring, gemeinsam mit Physiotherapeut Baptist Polman. Mangelnde Akzeptanz seitens der dort postierten belgischen Fans befürchtete "Domme" nicht. "Ich als alter Shaolin-Kämpfer brauche ja nur meinen 44er-Bizeps anzuziehen, und schon sind alle Diskussionen beendet", erklärte der Mittelfeldstratege grinsend. Weit mehr Probleme bereite ihm etwas anderes: "Ich schwitz' mich kaputt unter dem Ordnerleibchen." Und Polman, ein Niederländer, machte schmunzelnd auf seinen sprachlichen Vorteil aufmerksam: "Wenn ich mit meinem Halb-Belgisch loslege, sind die Lierser Fans schwer beeindruckt. Wir haben hier wirklich alles im Griff."

Das hatte am Mikro auch Sebastian Raab. Der Hallensprecher der Handballer des TV Korschenbroich war für Borussias erkrankten Kult-Stadionsprecher Rolf Göttel eingesprungen, der ursprünglich für diesen Job vorgesehen war. Und das Borussen-Internetfernsehen Fohlen.TV übertrug die Partie live.

Das Beecker Clubheim gehörte übrigens ganz den belgischen Gästen. Borussia nutzte zum Umziehen den benachbarten Physiocontainer — die Profis duschten nicht in Beeck, sondern fuhren mit dem Bus umgehend in den Borussia-Park zurück.

Und dass das Spiel selbst nicht unbedingt von den Sitzen riss, störte speziell die vielen jugendlichen Autogrammjäger herzlich wenig. Was Claudia Hermann aus Birgden, die mit ihrem Sohn Lukas das Spiel besuchte, ebenso knapp wie treffend auf den Punkt brachte: "Hauptsache, nah dran."

(emo)
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