Fußball 1:0 - die Profis zittern sich in die 2. Runde

Wegberg · Mittelrheinpokal: Landesligist Schafhausen bietet Drittligist Fortuna Köln vor 550 begeisterten Zuschauern im Beecker Waldstadion einen ganz großen Kampf. In der Schlussviertelstunde gerät der Gast sogar regelrecht ins Schwimmen.

 Schafhausens Michael Peschel (l.) bot wie alle seine Mitspieler dem haushohen Favoriten Fortuna Köln (hier gegen Amir Falahen) richtig Paroli. Am Ende hatte die Union sogar mehr Körner, war wiederholt dem Ausgleich nahe.

Schafhausens Michael Peschel (l.) bot wie alle seine Mitspieler dem haushohen Favoriten Fortuna Köln (hier gegen Amir Falahen) richtig Paroli. Am Ende hatte die Union sogar mehr Körner, war wiederholt dem Ausgleich nahe.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Spannung bis zum Abpfiff - und das bei einem Spiel eines Landesligisten gegen einen Drittligisten: Das bot gestern Abend das Erstrundenspiel um den Bitburgerpokal zwischen Union Schafhausen und Fortuna Köln. Am Ende zitterten sich die Profis in die nächste Runde, sehnten den Abpfiff förmlich herbei. Da hatte die Union den Gast richtig am Wickel, war von dem formellen Drei-Klassen-Unterschied nichts mehr zu sehen. Durch ein Tor von Ali Ceylan aus der 55. Minute siegten die Kölschen glücklich 1:0.

"Schafhausen war wieder hervorragend organisiert, hätte die Verlängerung verdient gehabt. Bei uns wurde die Angst vor Fehlern immer größer, war am Ende von einem Klassenunterschied nichts mehr zu sehen. Das gebe ich zu", erklärte so denn auch Kölns wie gewohnt sehr eloquenter Trainer Uwe Koschinat. Der hatte weitgehend seinem zweiten Anzug das Vertrauen geschenkt, hatte gegenüber der Startformation vom Samstag beim Ligaspiel in Meppen seine Elf gleich auf neun Positionen geändert. Mut machte ihm die neue Formation nicht. "Weder taktisch, noch individuell", räumte Koschinat ein. Unions Coach Jochen Küppers setzte dagegen seine Strahlemiene auf: "Wir haben dran gerochen, ein richtig gutes Spiel gemacht und alles rausgehauen. Auch wenn wir ausgeschieden sind, überwiegt die Freude."

Die Fortuna war zwar erwartungsgemäß feldüberlegen, doch die Union stellte sich rasch auf das höhere Tempo ein. Nennenswertes Gefahrengut vermochte der Drittligist jedenfalls nicht in Schafhausens Strafraum zu schmuggeln. Umgekehrt hatte Michael Peschel aus dem Gewühl heraus sogar die Chance zur Führung (12.).

Mit dem 0:0 ging es in die Pause. Kurz danach wurde die Union ausgekontert: Auf einen Ballverlust im Mittelfeld folgte ein langer Ball, der durchspurtende Christopher Theisen konnte den Ball dann soeben noch von der Grundlinie zurück in den Strafraum befördern, zwei flotte Ballkontakte später war Ceylan freigespielt - 0:1 (55.). Wer glaubte, dass das Spiel nun seinen normalen Gang nehmen würde, Profis gegen konditionell einbrechende Amateure das Spiel glanzlos, aber routiniert und sicher nach Hause bringen würden, der wurde eines Besseren belehrt: Die Union wurde zunehmend überlegener, und Routinier Sebastian Kranz hatte die ganz große Ausgleichschance, schoss aber ans Außennetz (66.) - und meinte im Anschluss: "Beim 0:3 vor zwei Jahren gegen die Fortuna hat bei mir der Stolz über unsere Leistung überwogen - heute dagegen eher der Ärger, weil noch mehr drin war. Wir haben uns super in dieses Match hineingearbeitet."

Schafhausen: Lüpges - Joeken, Florack, Jörling (71. Fratz), Lenzen (79. Mevissen) - Jennissen, Gruettner, Peschel, Sonnenschein (62. Zaunbrecher) - Busch, Kranz

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort