Wegberg Spaß mit Eis und Bier

Wegberg · In Wegberg wird ein Weltmeister gesucht: im Bierkasten-Curling. Was keine bierernste Sache sein muss, wie sich bei der ersten Vorrunde auf der Eisbahn vor dem Wegberger Rathaus zeigte.

Das war die Bierkasten-Curling-WM 2010
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Das war die Bierkasten-Curling-WM 2010

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"Man muss das Eis lesen können." Der Ratschlag von Moderator Christian Schmidt war ebenso wohl wie ernst gemeint bei der 1. (Wegberger) Weltmeisterschaft im Bierkasten-Curling. Zum Lesen war es auch hell genug auf der Eisbahn vor dem Rathaus. Es traten an die rheinischen Pils-Giganten Bitburger und König — in Form örtlicher Repräsentanten mit klingenden Namen wie Bottle Pirates, Diddle, Weizen Danger Crew, die FG Sägeblatt oder Wademahade.

Heißer Caipirinha ein Renner

Rot gegen Grün — was politisch derzeit eher harmoniert, begab sich auf dem Wegberger Eis in scharfe Konkurrenz. Wobei keine Unterschiede in der Rutschfähigkeit von Köpi-Rot und Bit-Grün testiert werden mussten. Es kam also auf das Geschick der Werfer oder Schieber an. Es wurde mit eher weichen Bandagen gekämpft, wessen Kasten aber an die Bande geriet, war unerbittlich draußen, zumindest, was die Punkteausbeute anging. Dafür sorgte ein Kampfrichter-Team um Ulrich Lambertz vom Stadtmarketing und der Werbegemeinschaft. Dicht besetzt war die Bande von der anderen Seite. Gut 200 Zuschauer ließen praktisch keine Lücke um das Karree herum, höchstens mal, um Glühwein oder den neuen Renner, heißen Caipirinha, zu holen.

Wer an der Weltmeisterschaft im Bierkasten-Curling teilnimmt, begibt sich aufs Glatteis. Das mussten die Mitglieder der 16 Teams zur Kenntnis nehmen, die unter fetziger DJ-Oetzi-Apres-Ski-Musik mit viel Gaudi an der Sache zumindest anfänglich zeigten, dass Curling eher eine alpine Angelegenheit ist. In Vierer-Teams zeigte sich, dass der angewandte niederrheinische Kegel-Wurf nicht wirklich die voll geeignete Curling-Technik ist. Da die aber ohnehin niemand beherrschte und das Wurf- oder Schiebe-Objekt Bierkasten selbst den Profis unhandlich vorgekommen wäre, herrschte also Waffengleichheit. Zur stabileren Statik waren die Kästen mit jeweils sechs gefüllten Flaschen der jeweiligen Marke zum Teil gefüllt. Stürzte der Kasten um, war's 'ne Niete. Um auslaufendes Tau-Bier zu vermeiden, gab es Plastik-Flaschen.

"Friedhelm die Eismaschine" war mit Besen und Schaber zur Stelle, um die eisige Glätte der 220-Quadratmeter-Bahn sicherzustellen. Genauso von den Fans bejubelt wie die Mannschaften, die zum überschaubaren Teil von Frauen gestellt wurden. Nach zwei Stunden im Eis-Klima standen die Qualifizierten fest, die am 18. Dezember im Finale antreten dürfen. Frage des Tages

(RP)
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