Wassenberg "Sie haben reiche Ernte eingefahren"
Wassenberg · Das Lob von der Jury der "Entente Florale" war zwar noch keine abschließende Bewertung. Es macht den Wassenbergern aber Hoffnung auf eine der begehrten Auszeichnungen in Bronze, Silber oder Gold.
Man sei beeindruckt von dem, was die Stadt auf die Beine gestellt habe, sagte Jury-Vorsitzender Alexander Nix (Bergisch Gladbach) vom Bund deutscher Landschaftsarchitekten abschließend. Sichtlich erleichtert über eine gelungene Präsentation des "grünen Wassenbergs" unter dem Motto "Wassenberg wächst — Wir wachsen zusammen" verabschiedeten Bürgermeister Manfred Winkens und Tourismusfachkraft Sabrina Martin (an der Spitze des Steuerungsteams) die Jury für die Entente Florale gestern vor dem Rathaus.
Knapp sechs Stunden waren zuvor die Wassenberger Bewerber mit den sieben Vertretern unterschiedlicher Deutscher Garten- und Landschaftsbauverbände, des Städtetags und Deutschen Tourismusverbandes im NEW-Oldtimerbus durch die Stadtteile getourt, hatten dabei rund zehn Stationen eingelegt, um Beispielhaftes und Besonderes zu besichtigen: nach Präsentation des Imagefilms in der Wingertsmühle ging es etwa zum Weinberg von Karl Kiggen (Wingertsberg), in den Sinnesgarten in der Grundschule Orsbeck, den Schulgarten in Myhl oder die Anlagen der Ortsverschönerungsvereine. Der Rheinische Obstsortengarten gilt als Aushängeschild, aber auch der städtische Preisträgergarten der Familie Marx gehörte zum Bereisungsprogramm. Die Bewerbungsmappe hatte auch die Zukunftsvorhaben aufgenommen, die gerade noch Baustellen sind, wie das Freizeitgelände am Alten Freibad oder am Effelder Waldsee. Höhepunkt war nach einem Mittagessen mit vielen einheimischen Produkten (Sämling-Pfirsich darf nicht fehlen) im Braukeller am Roßtorplatz natürlich der Rundgang über die Gartenachse zwischen Bergfried und Gondelweiher. Bürgermeister Winkens bekannte aber unumwunden, vom Sinnesgarten der Orsbecker Grundschüler (und ihrer Eltern) besonders begeistert gewesen zu sein. Das Wassenberger Team vermittelte der Jury offenbar sehr anschaulich das alle Ortsteile und Generationen einbeziehende Konzept der Bewerbung, die bewusst darauf verzichtete, nur Blumenkübel für einen Tag zu präsentieren, wie Winkens betonte.
Dass dies offenbar auch bei der Jury so ankam, betonte deren Vorsitzender Nix. Die Devise "Reiche Blüte, reiche Ernte" treffe zu: "Sie haben reiche Ernte eingefahren und bieten keine Show." Jury-Mitglied Bernhard Braukmann lobte, dass Anregungen der Bewerbung vor vier Jahren — damals holte Wassenberg mit dem umgestalteten Burgberg einen Bronze-Platz — aufgegriffen und umgesetzt worden seien.
Allerdings: Wassenberg hat harte Konkurrenz, alle 20 Bewerber nähmen die Sache sehr ernst, betonte ein Jury-Mitglied. Immerhin, Hoffnung auf eine Plakette darf sich die Stadt wohl machen. Immerhin liegt die Einladung zur Prämierung bei der ZDF-Sendung Fernsehgarten seit gestern vor. Winkens und Teammitglied Sepp Becker verkündeten bereits, dass drei Busse nach Mainz mit Wassenberger Gartenfreunden gechartert würden.
Ihren ersten "Auftritt" in Wassenberg hatte gestern Roerdalens neue Bürgermeisterin Monique de Boer-Beerta, die das Zusammenwirken beider Kommunen in der Meinwegregion fortsetzten will.
