Hückelhoven Sause mit frischem "Erkelenz Alaaf"

Hückelhoven · Man muss es ihm irgendwie verzeihen: VKAG-Präsident Reiner Spiertz kam bei den Glückwünschen zum Jubiläum der Vereinigung der Karnevalsgesellschaften der Erkelenzer Lande leicht ins Straucheln. Die Jecken nahmen es mit Humor.

Für den Jecken an sich ist es völlig egal, ob der erste Advent vor der Tür steht. Denn auch am Abend zuvor sind sie problemlos in der Lage, Stimmung und Begeisterung voll aufzudrehen. Vor allem auch dann, wenn ein runder Geburtstag auf dem Plan steht: Die Vereinigung der Karnevalsgesellschaften der Erkelenzer Lande (VKEL) ist 50 Jahre alt geworden. Grund genug, es beim traditionellen Verbandsabend krachen zu lassen.

Und dann das: Reiner Spiertz, Präsident des Verbandes der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise (VKAG), freute sich sichtlich, in Hilfarth mit der VKEL den Geburtstag feiern zu können, daraufhin setzte er zu einem frischen "Erkelenz Alaaf" an. Den blau-weißen Aktiven der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft von 1832 im Saal Sodekamp-Dohmen stockte da zwar kurz der Atem, doch nahm man es mit Humor - in Erkelenz sagt man nämlich "Maak Mött". Spiertz sei es verziehen, schließlich ist er der Präsident der mehr als 150 Gesellschaften, die dem VKAG angehören. Die EKG von 1832 ist da die älteste im Bunde und ohnehin eine der ältesten Gesellschaften im Rheinland.

Reiner Spiertz überbrachte indes auch die Glückwünsche des Bundes Deutscher Karneval (BDK) und überreichte an Bernd Heiss, den VKEL-Vorsitzenden, das obligatorische Band für die Standarte. Spiertz wusste aber sofort um das Problem: "Jetzt seid ihr schon 50 Jahre alt, habt aber immer noch keine Standarte", sagte der VKAG-Chef. Heiss nahm diese Steilvorlage geschickt auf und erklärte, "dass sich die VKEL selbstverständlich über Spenden freut, um endlich die Standarte anschaffen zu können".

Auf der Bühne war dann Vollgas angesagt. Jürgen Boix, der Moderator des Abends und zweiter Vorsitzender der VKEL, holte reihenweise Spitzenkräfte auf die Bühne. Zu den Highlights in Sachen Rede zählte ganz sicher der Auftritt von Ingrid Kühne aus Xanten. "De Frau Kühne" schwadronierte mit losem Mundwerk über pubertierende Kinder und vor allem Gewichtsprobleme. Die Frau ist weit mehr als ein Geheimtipp auf den jecken Bühnen der Republik. "Engel Hettwich" (Hedwig Sieberichs aus Schwalmtal) stand Frau Kühne übrigens in nichts nach.

Musikalisch setzten "Hätzblatt" deutliche Akzente, darüber hinaus auch "Sang- und Klanglos" sowie die Original Eschweiler, die in alte jecke Zeiten entführten mit altbekannten Liedern wie "In unserem Veedel" von den Bläck Fööss. Es durfte aber auch getanzt werden: Larissa Gärtner und Patrick Weigt, das Tanzpaar der Prinzengarde der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft, begeisterte das Publikum wie auch die Tanzgarden der TSG Lövenich-Baal und KG "De Japstöck" Kückhoven. Der Dezember ist karnevalsfrei, ehe es ab Januar schließlich in die Vollen geht.

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