Ein Toter, vier Verletzte in Heinsberg Rechtsmedizin untersucht Tod des 75-Jährigen

Heinsberg · Nach der Messerattacke auf drei Polizisten und eine Beamtin in Unterbruch ist der festgenommene 35-Jährige am Freitag vorläufig in der Psychiatrie untergebracht worden.

Heinsberg: Polizei erschießt 75-Jährigen nach Angriff
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War es versuchter Mord oder gefährliche Körperverletzung, wie es das Amtsgericht Aachen gestern beim Erlass des Unterbringungsbeschlusses sah? Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass der junge Mann mit seinem bei dem Einsatz zu Tode gekommenen Vater (75) gemeinsam mit Messern auf die Polizisten eingestochen hat, sagte Dr. Jost Schützeberg, Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft. Nach ersten Erkenntnissen sei der 35-Jährige bei dem Angriff vermindert schuldfähig gewesen.

Weil er im Streit mit einer Nachbarin mit einer Eisenstange vor deren Tür stand, war die Polizei am Donnerstag um 8.31 Uhr zu dem Mehrfamilienhaus an der Wurmstraße gerufen worden. Doch die Polizisten kamen nicht dazu, den Streit zu schlichten. Zwei von ihnen erlitten schwere Stichverletzungen, ein Beamter und die Polizistin kamen mit leichten Verletzungen davon. Die am Einsatz Beteiligten werden psychologisch betreut.

Um den Angriff zu stoppen, hatte ein Beamter dem 75-Jährigen in den Oberschenkel geschossen. Woran genau der Mann dann starb, wurde am Freitag in der Kölner Rechtsmedizin untersucht. Die Staatsanwaltschaft hatte am Tag des verhängnisvollen Streifeneinsatzes eine Sachverständige mit der Untersuchung des 35-Jährigen beauftragt. In einem Kurzgutachten sei sie zu dem Schluss gekommen, dass der Mann sich zum Zeitpunkt der blutigen Auseinandersetzung wegen einer Erkrankung im Zustand verminderter Schuldfähigkeit befand, erklärte Schützeberg. Daraufhin habe die Staatsanwaltschaft die vorläufige Unterbringung des 35-Jährigen in einer Psychiatrie beantragt.

An dem Einsatz beteiligte Polizeibeamte waren als Zeugen zum Hergang befragt worden. Sie hätten sich in Notwehr verteidigt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der genaue Ablauf sei durch die Aachener Mordkommission noch nicht vollständig rekonstruiert.

(gala)
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