Kreis Heinsberg Projekte rund ums Flechten

Kreis Heinsberg · Die Hilfarther Rurtal-Korbmacher überlegen, eine eigene Stiftung zu gründen. Bei 45 Führungen sahen sich im abgelaufenen Jahr 854 Besucher das Korbmachermuseum im alten Kloster an.

Sie sind Darsteller der lebenden Krippe beim traditionellen Chreskenkesmaat, sie flechten Körbe, um die alte Handwerkskunst nicht in Vergessenheit geraten zu lassen — und sie wollen ihr Wissen weitergeben in Flechtkursen, die in Zusammenarbeit mit der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg in der eigenen Werkstatt angeboten werden. Bei der Jahresversammlung berichtete Vorsitzender Hermann-Josef Knur von den vielen Aktivitäten der Rurtal-Korbmacher, die im ehemaligen Franziskanerinnenkloster ihr Korbmachermuseum etabliert haben.

Dozenten der Flechtkurse seien Karl-Heinz Hensen und Fred Krings. Man beabsichtige dabei, neue Mitglieder und Helfer für den Verein zu gewinnen. Auch Bürgermeister Bernd Jansen zählt zu den Fans des 136 Mitglieder zählenden Vereins. Wie Knur weiterhin ausführte, habe man dem Hückelhovener Verwaltungschef bei einem Gesprächstermin verschiedene Anliegen vorgetragen. "Der Bürgermeister ist von den schon geschaffenen Dingen begeistert und hat uns jede Hilfe der Stadt zugesagt", machte der Vorsitzende deutlich. So könne man zum Beispiel auf den städtischen Bauhof zählen, wenn Schutt abzufahren sei oder in der Gartenanlage gemäht werden müsse.

Knur berichtete von dem Plan, eine eigene Stiftung zu gründen. "Vorteil einer Stiftung ist es, besser an Gelder kommen zu können." An einer Fachkonferenz zum Thema Stiftungsgründung im Beecker Flachsmuseum habe er gemeinsam mit Schriftführer Friedhelm Krings teilgenommen, berichtete Knur.

Mit dem Kirchenvorstand habe ein klärendes Gespräch stattgefunden. Dabei sei über Miet- und Nebenkostenzahlungen, die Instandhaltung der Dächer sowie das Vorhaben, einen Geräteschuppen im Garten zu errichten, gesprochen worden.

Die zuständige Bezirksregierung in Köln habe die Anträge der Rurtal-Korbmacher positiv beschieden, so dass in den Jahren 2012 und 2013 insgesamt 23 000 für verschiedene Projekte zu erwarten seien. Um die gesamten Kosten abzudecken, wolle man auf Sponsorensuche gehen, kündigte Knur an: "Noch fehlendes Geld versuchen wir bei Firmen und Geldinstituten zu bekommen."

Die Bilanz, die der Korbmacher-Chef zog, fiel positiv aus. An den 45 Museumsführungen hätten im abgelaufenen Jahr 854 Besucher teilgenommen. Die Öffnungszeiten sonntags in der Zeit von 13 bis 17 Uhr seien die Bedingung, um Fördermittel der Stadt und des Kreises Heinsberg zu erhalten. Die Teilnahme am Hilfarther Gewerbe- und Korbmacherfest zählt ebenso zu den Aktivitäten wie der Chreskenkesmaat in der Adventszeit.

(cb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort