Falsche Polizisten im Kreis Heinsberg Polizei warnt eindringlich vor einfallsreichen Betrügern

Kreis Heinsberg · In den Tagen vor Weihnachten mehren sich die Anrufe, mit denen Geld erbeutet werden soll. Niemals würde die Polizei nach Geld fragen.

Immer wieder erhalten zumeist ältere Menschen betrügerische Anrufe.

Immer wieder erhalten zumeist ältere Menschen betrügerische Anrufe.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

„Trickbetrug durch angebliche Polizisten“, „Erneute Warnung vor Betrugsanrufen“, „Seniorin um Geld betrogen“ – Meldungen wie diese muss die Polizei jüngst beinahe täglich herausgeben. Es scheint, als hätte das Verbrechen in der Vorweihnachtszeit Hochkonjunktur.

In Hückelhoven-Ratheim ist eine 81-jährige Frau am Donnerstag Opfer eines Trickbetruges geworden. Wie die Seniorin der Polizei mitteilte, erhielt sie einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten, der ihr mitteilte, sie solle Schmuck und Geld an die Polizei übergeben, da dieses sonst bei einem Einbruch entwendet werden könnte. Die gutgläubige Frau stellte daraufhin eine Tasche mit Wertgegenständen vor die Tür, welche von einer unbekannten Person abgeholt wurde. Als die Hückelhovenerin den Betrug bemerkte, erstattete sie Anzeige. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Gleichzeitig nimmt die Kreispolizei Heinsberg Fälle wie diesen zum Anlass, einmal mehr vor den gerissenen Maschen der Betrüger zu warnen. „Die Polizei wird niemals bei jemandem anrufen und fordern, Geld oder Wertgegenstände in Verwahrung zu nehmen und darauf aufzupassen“, sagt Pressesprecherin Angela Jansen. Ein solcher Anruf sei zu 100 Prozent ein Betrug.

Zumeist sind es ältere Personen, die solche Anrufe erhalten. Jansen rät allen, bei einem solchen oder ähnlichen Anruf, bei dem die Betroffenen Betrug wittern, das Telefonat umgehend zu beenden. Das Hinzuziehen einer Vertrauensperson kann in solchen Momenten ebenfalls hilfreich sein. Wenn ein Bürger einen solchen Anruf erhalten, als Betrug identifiziert und das Gespräch beendet hat, habe er alles richtig gemacht. Das Einschalten der Polizei habe in solchen Fällen allerdings nur wenig Aussicht auf Erfolg, da die Zahl der Anrufe sehr hoch ist. Sollte allerdings jemand darauf hereingefallen sein, dann sei es in jedem Fall ratsam, die Polizei zu informieren. „Nicht selten schämen sich die Menschen zwar, aber das sollte niemanden davon abhalten, sich zu melden“, sagt Angela Jansen. Nur dann kann die Polizei aktiv werden und ermitteln.

Das gilt auch für ähnliche Maschen wie zum Beispiel den Enkeltrick, eine SMS bezüglich Bitcoins oder die sogenannten Schockanrufe. Einen solchen erhielt eine Ratheimerin am Donnerstag gegen 17 Uhr. Ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht und um nicht ins Gefängnis zu müssen, solle eine Geldsumme bezahlt werden. „Niemals wird nach einem Verkehrsunfall eine Zahlung fällig, um einer Haftstrafe zu entgehen“, betont Jansen. Die Ratheimerin hatte eine niedrige fünfstellige Summe an einen unbekannten Mann übergeben.

(mwi)
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