13 Menschen starben bei Verkehrsunfällen Polizei fordert mehr Rücksicht

Kreis Heinsberg · Die Kreispolizeibehörde Heinsberg hat gestern die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 vorgelegt. Dieser ist zu entnehmen, dass sich der positive Trend nicht fortgesetzt hat. Wie 2016 kamen 13 Menschen bei Unfällen ums Leben.

 Sie legten gestern die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 vor (v.l.): Andreas Bollenbach, Josef Neiß, Heinrich Kaumanns und Günter Reischert.

Sie legten gestern die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 vor (v.l.): Andreas Bollenbach, Josef Neiß, Heinrich Kaumanns und Günter Reischert.

Foto: Anke Backhaus

Wenn Polizeidirektor Andreas Bollenbach, der Leiter der Abteilung Polizei der Kreispolizeibehörde Heinsberg, auf die Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2017 blickt, dann sagt er: "Wir brauchen ein besseres Gefahrenbewusstsein, wir brauchen eine noch bessere gegenseitige Rücksichtnahme. Denn: Unfälle passieren nicht einfach so — sie ereignen sich, weil jemand nicht wachsam ist." Mit anderen Worten: Die positive Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2016 bestätigte sich in 2017 im Kreis Heinsberg nicht. Das ist die Kernaussage der Verkehrsunfallstatistik, die Andreas Bollenbach gestern gemeinsam mit seinen Kollegen der Direktion Verkehr präsentiert hat.

So sank die Zahl der Verkehrsunfälle von 7219 auf 7087 (minus 1,8 Prozent), doch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden stieg um 20 von 825 auf 845. 13 Menschen verloren 2017 bei Verkehrsunfällen ihr Leben, sechs von ihnen waren Senioren. Die Zahl der getöteten und verletzten Verkehrsteilnehmer stieg um 63 von 1091 auf 1154, die Zahl der Schwerverletzten stieg von 191 auf 204, die der Leichtverletzten von 887 auf 937. 70 Prozent der Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften — demnach krachte es am häufigsten in den Städten Erkelenz, Hückelhoven, Geilenkirchen und Heinsberg. Hauptunfallursache war — wie schon so häufig — unangepasste Geschwindigkeit (25 Prozent). Darauf folgen Ursachen wie Fehler beim Abbiegen oder Wenden (22 Prozent) sowie Missachtung der Vorfahrt (19 Prozent). Alkohol und Drogen machen fünf Prozent aus.

In der Gruppe der verunglückten Radfahrer fallen vor allem Kinder auf, deren Zahl sich von 30 auf 49 erhöhte. Drei Senioren, die mit dem Fahrrad beziehnungsweise Pedelec unterwegs waren, starben bei Unfällen. Nahezu die Hälfte der Unfälle mit Personenschaden, bei denen Radfahrer beteiligt waren, wurde von ihnen selbst verursacht. — Nachdem die Zahl verunglückter Fußgänger drei Jahre gesunken war, stieg sie von 77 auf 100 an. Der Anstieg war vor allem bei den leicht verletzten Fußgängern in der Altersgruppe der Erwachsenen zu verzeichnen.

Der Trend, dass wieder mehr mit dem Motorrad gefahren wird, schlägt sich auch in den Zahlen verunglückter Zweiradfahrer nieder. Die Zahl stieg von 105 auf 133. Zwei Motorradfahrer starben.

Sehr erfreut ist die Polizei, dass seit 2011 kein Kind bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, jedoch kommt es immer wieder zu Unfällen auf dem Schulweg. Zuwächse verzeichnet die Polizei bei Kindern, die beim Fahrradfahren verunglücken (Anstieg um 19 auf 49). Sorge bereitet der Umstand, dass in der Gruppe der 15- bis 17-Jährigen die Zahl der Verunglückten von 49 auf 70 angestiegen ist. Am häufigsten verunglücken sie als motorisierte Zweiradfahrer. Auch bei jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) ging die Zahl nach oben (von 180 auf 201). In dieser Gruppe gab es zwei Tote.

Angesprochen auf das Thema Unfallhäufungspunkte erklärte die Polizei, dass es mittlerweile 18 Stellen im Kreisgebiet gibt, die von Polizei, dem Straßenbaulastträger und der Straßenverkehrsbehörde genau unter die Lupe genommen werden.

Wie Heinrich Kaumanns, Leiter der Direktion Verkehr, sagte, bleibe die Polizei aktiv in der Präventionsarbeit, um die Zahl der Unfälle zu senken. "Das gilt für Kinder in Kindergärten und Schulen, setzt sich in weiterführenden Schulen fort und nimmt auch Einfluss auf Senioren."

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