Hückelhoven Park "Teststrecke" für Pflaster

Hückelhoven · Im vergangenen Winter rutschten Passanten auf dem neuen Blausteinbelag der Hückelhovener Parkhofstraße aus. Bei der Umgestaltung des alten Friedhofs soll dieser Belag erneut verwendet werden – allerdings speziell behandelt.

Im vergangenen Winter rutschten Passanten auf dem neuen Blausteinbelag der Hückelhovener Parkhofstraße aus. Bei der Umgestaltung des alten Friedhofs soll dieser Belag erneut verwendet werden — allerdings speziell behandelt.

Wie steht es wirklich um die Rutschfestigkeit der neu verlegten Pflastersteine in der Innenstadt? Kann man die vermeintlich glatte Oberfläche anrauen? Hatte man bei der Auswahl der Steine zu sehr auf die Kosten geachtet und minderwertiges Material gekauft?

Nachdem tags zuvor die Ausschussmitglieder am Bauhof über verschiedene Verfahren zur Behandlung der glatten Oberfläche informiert wurden, berieten sie über die weiteren Schritte, um künftig eine Rutschpartie wie im vergangenen Winter zu verhindern.

Der Technische Beigeordnete der Stadt, Dr. Achim Ortmanns, stellte noch mal klar, dass sich damals das Gremium für das Blausteinpflaster entschieden habe, nachdem mit Zertifikaten sichergestellt war, dass der Blaustein die vorgeschriebenen Anforderungen an die Rutschfestigkeit erfüllt. Als dann im Winter die Probleme auftraten, seien weitere Gutachten erstellt worden, die dann die bekannten Ergebnisse bestätigten.

Ebenso habe der Gemeindeversicherungsbund die Zertifikate prüfen lassen und habe dann Ansprüche von Versicherungsfällen ablehnen können. "Es sind aber Leute gerutscht. Das ist einfach so", sagte Dr. Henning Herzberg, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Kein Billigprodukt

Die Dinge, die die Stadt Hückelhoven jetzt noch unternehme, gingen darüber hinaus, was sie eigentlich tun müsste, stellte Ortmanns klar. Denn schließlich nehme die Stadt die geschehenen Ereignisse sehr ernst. Dem Vorwurf aus den Reihen der SPD, man habe damals den billigen Blaustein aus China gekauft, widersprach Bürgermeister Bernd Jansen vehement: "Nein, wir haben bewusst nicht den günstigeren Stein gekauft, weil es damit noch gar keine Erfahrungswerte gibt".

Man habe sich für den echten belgischen Granit entschieden, der auch schon jahrzehntelang in anderen Städten verlegt worden sei. Der Sprecher der Bürgerpartei, Jochen Frickinger, warf den Ausschussmitgliedern vor, dass sie wohl damals eher eine Vergnügungsreise in die Städte Bocholt und Zülpich gemacht haben, anstatt sich wirklich mit den dort verlegten Steinen zu beschäftigen.

"Sie haben sich noch nicht mal die Mühe gemacht mitzufahren", konterte Jansen. Dann hätte er vor Ort erfahren können, dass die Steine dort bislang keine großen Schwierigkeiten bereitet hätten.

Die Gehwege am Friedhof werden nun im Zuge des Umbaus zur Parkanlage mit angerautem, behandeltem Blausteinpflaster verlegt. "Dann sehen wir, ob der Belag schuld daran war, dass die Passanten ausrutschten, oder doch vielleicht die harten Wintertage mit überfrierender Nässe", sagte der Bürgermeister

(RP/url)
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