So geht Öko-Schweinezucht Erkelenzer Landwirte besuchen Musterbetrieb

Erkelenzer Land · Landwirte und andere Interessierte aus dem Erkelenzer Land besuchen das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft „Haus Düsse“ in Ostinghausen bei Bad Sassendorf.

 Landwirte aus dem Erkelenzer Land besuchten das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft „Haus Düsse“ in Ostinghausen bei Bad Sassendorf.

Landwirte aus dem Erkelenzer Land besuchten das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft „Haus Düsse“ in Ostinghausen bei Bad Sassendorf.

Foto: dpa/Jens Büttner

(RP) Was versteht man heute unter konventioneller Schweinehaltung, Ferkelaufzucht und Schweinemast? Wo liegen die Unterschiede zur ökologischen Zucht? Antworten auf diese Fragen gab es für Landwirte und andere Interessierte aus dem Erkelenzer Land beim Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft „Haus Düsse“ in Ostinghausen bei Bad Sassendorf.

Der Ausflug fand im Rahmen des Projektes „Schwein haben“ statt, bei dem das Ferkel „Frieda“ im Mittelpunkt steht, das von seiner Aufzucht bis hin zu seiner Schlachtung begleitet wird. Träger des Projekts ist der KAB Diözesanverband Aachen in Kooperation mit den Katholikenräten der Regionen Heinsberg und Mönchengladbach, gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW.

Erwartet wurden die Teilnehmer vor Ort von Tobias Scholz, Leiter des Sachbereichs Schweinehaltung. Scholz verdeutlichte, dass Haus Düsse das Ziel verfolgt, das Tierwohl in allen Produktionsrichtungen und damit der Sauenhaltung, Ferkelaufzucht und Schweinezucht zu verbessern. So wird das Potenzial der Digitalisierung und Automatisierung genutzt.

Weitere Einblicke gab Jürgen Harlizius, stellvertretender Leiter Tiergesundheitsdienste der Landwirtschaftskammer, mit seinem Vortrag zum Thema „Gelebter Tierschutz und das Überleben von Familienbetrieben sichern“. Interessant war, dass vieles, was bei den Schweinebetrieben in NRW auf den ersten Blick wie doppelte Zäune, Schilder mit „Betreten verboten“ und Hygieneschleusen befremdlich erscheint, die Schweinehygieneverordnung vorschreibt, um etwa das Eintragen von Tierseuchen zu verhindern. Deshalb wird auch im konventionellen Betrieb auf Stroh verzichtet. Harlizius erläuterte, warum Zähne geschliffen und Schwänze im konventionellen Betrieb kupiert werden. Schließlich wies der Referent darauf hin, dass es immer weniger Schweinehalter gibt, ein Betrieb rund 300 bis 500 Schweine halten muss, um zukunftsfähig zu sein, der Markt die Schweinebetriebe nicht entsprechend entlohnt und die Verbraucher bereit sein müssen, einen höheren Preis zu zahlen.

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