Ausstellung Odine Lang Beziehungen zu Begas-Bildern geknüpft

Heinsberg · Die Künstlerin Odine Lang zeigt im Begas Haus fragil wirkende Zeichnungen und Objekte zur Botanik.

 Vor einer der filigranen Arbeiten: Künstlerin Odine Lang (r.), Laudatorin Barbara Jacobs (l.) und Museumsleiterin Rita Müllejans-Dickmann.

Vor einer der filigranen Arbeiten: Künstlerin Odine Lang (r.), Laudatorin Barbara Jacobs (l.) und Museumsleiterin Rita Müllejans-Dickmann.

Foto: Ruth Klapproth

„Man malt nicht durch Zufall schöne Blumen!“ Es ist das großformatige Bild „Die Apotheose der Tänzerin Fanny Elßler“, die quasi auf einem Blumen-Bouquet steht, an dem die Künstlerin Odine Lang deutlich macht, in welchem Maß sie einen Ausstellungsort in ihre Kunstproduktion einbezieht. Ausstellungsort ist das Begas Haus in Heinsberg, das zahlreiche Werke des in der Stadt geborenen Malers Carl-Josef Begas präsentiert, von denen Odine Lang auch das Ölbild „Die Winzerfamilie“ zur Inspiration für die bis zum 10. November laufende Schau gewählt hat. Allerdings, das entspricht dem Selbstverständnis der Künstlerin, nicht als bildhaft-figurativ nachvollziehbare Kopien.

Museumsleiterin Rita Müllejans-Dickmann hatte am Sonntagmittag eine gut 40-köpfige Interessentenschar im Wechsel-Ausstellungsraum des Begas Hauses darauf hingewiesen, dass dieser sich mit jeder Schau verändert, mit den „fragilen Arbeiten“ von Odine Land geschehe das im besonderen Maß.

Die ehemalige Begas-Haus-Mitarbeiterin und Mitanregerin der Ausstellung, die Kunsthistorikerin Barbara Jacobs, hatte die Einführung in das Werk und die Schau übernommen, die aus Zeichnungen und (Draht-)Objekten besteht, die sich um das Thema „Botanik“ drehen. Der Ausstellungstitel „Taxa“ weist auf eine Einheit zur Einordnung von Lebewesen in der Biologie hin. Odine Lang, so Barbara Jacobs zu den Ausstellungsobjekten, arbeite auf der Grundlage von gefundenen Objekten wie Blätter, Blüten oder Samenkapseln, deren Bauformen sie erfasst aufgrund botanischer Informationen und teils in Entwicklungsstadien in Zeichnungen oder Objekten darstellt. Odine Lang lässt sich dabei durchaus die künstlerische Freiheit, von der realen Form der inspirationsgebenden Pflanzen abzuweichen. Zeichnungen und Drahtobjekte bilden Paare, zarte Metallfaden-Objekte ragen reliefartig von den Wänden. Die Zeichnungen, nicht durch grelle Farbgebung abgelenkt, bilden die wissenschaftlich fundierte Grundlage, Stiftzeichnungen werden mit Kaffee oder Tee pointiert.

Die diplomierte Designerin und Magisterin der Kunsthochschule erarbeitete in ihrem künstlerischen Leben auch Fotogramme, Gips- und Metallgüsse, aber sie sagt: „Mich interessieren Linien und Formen mehr als die Farbe. Ob sich da in Zukunft eine Veränderung ergeben wird, sehe ich noch nicht ab.“ Die Linie ist noch lange nicht an ihrem Endpunkt.

Aus den detailreichen Bildern „Tänzerin“ und „Winzerfamilie“ erkennt Odine Lang bei Carl-Josef Begas „ein Interesse an Pflanzen, sie sind kein Beiwerk“. Auch ein Aspekt, unter dem sich ihre Schau wie auch die Dauerausstellung zu besuchen lohnt.

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