Pläne für Erkelenz Kreis Heinsberg unterstützt Forschungsstandort

Erkelenz · Die Wissenschaftseinrichtung für Land- und Ernährungswirtschaft in Erkelenz rückt näher. Auch der Kreis Heinsberg ist dem dafür gegründeten Verein beigetreten und unterstützt die Pläne.

 In Erkelenz sollen Landwirtschaft, Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.

In Erkelenz sollen Landwirtschaft, Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.

Foto: dpa/Jens Büttner

Der Kreis Heinsberg tritt dem Verein „Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier“ (Nale-RR) als Mitglied bei und bezahlt dafür einen jährliche Mitgliedbeitrag von 50 Euro. Dieser einstimmige Beschluss im Kreistag bedeutet mehr, als er im ersten Augenblick offenbart. Der Verein ist Voraussetzung für die mögliche Umsetzung eines Leuchtturmprojekts in der Region, dem „Campus Transfer –Kompetenzzentrum der Land-und Ernährungswirtschaft“ mit Sitz in Erkelenz.

Um den negativen wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Folgen des beginnenden Strukturwandels im Rheinischen Revier entgegenzuwirken, konzentriert sich der Kreis Heinsberg derzeit – in enger Abstimmung mit regionalen Partnern und vor allem auch der als direkte Tagebaurandkommune besonders stark betroffenen Stadt Erkelenz – auf ausgewählte strategische Entwicklungsschwerpunkte. Ein besonders spannender und zweifellos zukunftsträchtiger Themenkomplex stellt dabei die Bioökonomie dar: Ausgestattet mit hohen technologisch-innovativen Potenzialen könnte diese Thematik einen wichtigen Faktor für einen besonders zukunftsorientierten Entwicklungspfad unserer ländlichen und damit auch landwirtschaftlich geprägten Region darstellen. Es wird darauf ankommen, dass Landwirtschaft, mittelständische Unternehmen – vor allem aus dem Bereich der Lebensmittel-und Ernährungswirtschaft – sowie Hochschul- und Forschungseinrichtungen vor Ort zielgerichtet zusammenarbeiten können.

Das künftige „Leuchtturmprojekt“ des Rheinischen Revier in diesem Themenkomplex könnte im Kreis Heinsberg realisiert werden und trägt den Namen „Campus Transfer –Kompetenzzentrum der Land-und Ernährungswirtschaft“. Das Vorhaben hat zum Ziel, technologische sowie gesellschaftliche Innovationen zur Steigerung wirtschaftlicher Wertschöpfung und einer nachhaltigen Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Land-und Ernährungswirtschaft für Betriebe und Unternehmen nutzbar zu machen. Dies soll in der Errichtung und dem Betrieb des benannten Kompetenzzentrums erfolgen.

Im Sommer 2020 wurde eine erste qualifizierte Projektskizze im sogenannten SofortprogrammPlus des Braunkohlenstrukturfonds erfolgreich eingereicht und ist seither zielorientiert weiterentwickelt worden. Antragsteller für das „Campus-Projekt“ ist der eigens zu diesem Zweck gegründete Trägerverein Nale-RR. Gründungsmitglieder sind unter anderem der Rheinische Landwirtschaftsverband, die Landwirtschaftskammer Rheinland, die Hochschule Niederrhein mit ihrem Forschungsschwerpunkt Ernährungswirtschaft und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg (WFG). Die Beteiligung der WFG mit WFG-Geschäftsführer Ulrich Schirowski als stellvertretenden Vorsitzender von Nale-RR erfolgte insbesondere auch vor dem Hintergrund, den Anspruch auf eine Realisierung des Vorhabens nicht „irgendwo im Rheinischen Revier“, sondern im Kreis Heinsberg – idealerweise im vom Tagebau Garzweiler II besonders betroffenen Erkelenz – deutlich zu machen.

Um eben diesen Anspruch weiter zu untermauern, hat der Rat der Stadt Erkelenz am 10. Februar 2021 bereits den Beitritt zu Nale-RR beschlossen und die Planung intensiviert. Vor diesem Hintergrund und auch angesichts der eingangs umrissenen strategischen Ausrichtung des Kreises im Hinblick auf den Themenkomplex Bioökonomie wird eine Mitgliedschaft des Kreises Heinsberg im Nale-RR als sinnvoll und wichtig erachtet.

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