Heinsberg Museum erzählt Begas-Story

Heinsberg · Mit Interaktion und Einsatz von Medien Erlebnisräume schaffen – dies sieht der Masterplan für die Konzeption des Museum Begas-Haus (früher Kreismuseum) vor. Den Kulturpolitikern des Kreises wurden die Ideen vorgestellt.

 Derzeit wird das frühere Kreismuseum saniert.

Derzeit wird das frühere Kreismuseum saniert.

Foto: Jürgen Laaser

Mit Interaktion und Einsatz von Medien Erlebnisräume schaffen — dies sieht der Masterplan für die Konzeption des Museum Begas-Haus (früher Kreismuseum) vor. Den Kulturpolitikern des Kreises wurden die Ideen vorgestellt.

Die Künstlerdynastie Begas mit Wurzeln in Heinsberg war einflussreich im 19. Jahrhundert. Sie malte Porträts der Schönen und Reichen, erschuf Skulpturen und vereinte dabei Einflüsse aus Paris und Rom in ihren Werken.

Für Kenner ein Leckerbissen. Doch wie vermittelt man den Einfluss der Familie und die Einflüsse der Zeit dem unbedarften Besucher? Beim Treffen der Kreisausschüsse für Kultur und Schule wurde der Masterplan für das Begas-Haus, Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg, anschaulich erklärt.

Anschaulichkeit und Dramaturgie

Medien und Dramaturgie der Ausstellung spielen dabei eine bedeutende Rolle. Zahlen, Daten, Fakten in Texten neben Gemälden und Skulpturen, so präsentieren Museen oft Kunstschätze vergangener Zeiten. Im neu entstehenden Begas-Haus soll das anders werden. Nachvollziehbar und lebendig soll das zehn Räume und 613 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfassende Museum sein. Die mit dem Kommunikationskonzept betraute Agentur Bürger-Albrecht & Partner aus Wuppertal setzt dabei auf Dramaturgie.

Angelehnt an einen Fünfakter wie im klassischen Drama soll die persönliche Geschichte von Carl Joseph Begas des Älteren und seiner Familie chronologisch aufbereitet werden. Geburt im Kanonenhagel der Französischen Truppen 1794, untermalt mit entsprechender Klangkulisse und einer echten Kanonenkugel, interaktive Medienstationen, Räume die ins Atelier, nach Rom oder an andere wichtige Orte der Künstlerfamilie führen — so könnte das Begas-Haus bald von innen aussehen.

An der persönlichen Geschichte der Familie soll dabei die deutsche und internationale Kunstgeschichte kristallisieren. Die Ausbildung in Berlin und Paris, der Einfluss der Nazarener in Rom und der Düsseldorfer Malerschule bis hin zum Denkmalkult der Kaiserzeit. Farblich codierte Räume und Wegweiser helfen Besuchern bei der Orientierung. Texte geben Erläuterungen zu den ausgestellten Werken. Auch ein Mini-Kino-Raum ist geplant. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf der Familie Begas.

Im neu hinzukommenden Haus Lennartz wird es um Wirken und Werke der Familie im privaten und öffentlichen sowie im preußischen Königshaus gehen. Als Exkurs wird die Regionalgeschichte in einem Raum eingeflochten. In den Hintergrund tritt dafür die Handwerksgeschichte der Region. Teile der hauseigenen Exponate sollen an hiesige Museen verliehen werden, sagte Dr. Wolfgang Cortjaens, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Trägervereins Museum Heinsberg.

Wechsel- und Sonderausstellungen sollen für aktuelle Bezüge sorgen. Eine neue Ausrichtung mit einer Präsentation auf der Höhe der Zeit, nannte Landrat Stephan Pusch den Masterplan: "Das ist eine herausragende Sache für den Raum Heinsberg und darüber hinaus." Frage des Tage

(prei)
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