Mobiler Schlachthof aus dem Kreis Heinsberg Der Schlachter kommt zum Geflügel

Erkelenzer Land · Drei landwirtschaftliche Betriebe aus dem Kreis Heinsberg bietet einen neuen Service an: Ab sofort kommt die Schlachtanlage zum Tier, nicht umgekehrt.

 Landrat Pusch (l.) begutachtete das neue mobile Schlachthaus aus dem Kreis Heinsberg.

Landrat Pusch (l.) begutachtete das neue mobile Schlachthaus aus dem Kreis Heinsberg.

Foto: NEW

Für Menschen, die regionale Erzeuger unterstützen und sich von der Massentierhaltung abwenden wollen, bieten drei landwirtschaftliche Betriebe aus Heinsberg, Geilenkirchen und Krefeld jetzt einen neuen Dienst an: Mit dem mobilen Schlachthaus der KCS GbR kommt die Schlachtanlage zum Tier und nicht umgekehrt.

Das „K“ steht für den Betrieb von Karl-Heinz Krebs aus Heinsberg, das „C“ für den Betrieb von Daniel Coenen aus Geilenkirchen und das „S“ für die Brüder Christopher und Robert Strumpen aus Krefeld. Diese drei landwirtschaftlichen Betriebe haben sich zusammengeschlossen und gemeinsam mit dem Heinsberger Fahrzeugbauer Lowis eine mobile Schlachtung für Geflügel gebaut. Den vielen Geflügelhaltern im Rheinland stünden aktuell nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung, um ihr Geflügel aus den vorwiegend Kleinstbeständen schlachten zu lassen, teilt der Kreis Heinsberg mit.

„Die Entfernungen zu den Schlachthöfen werden immer größer und somit die Transportzeiten für die Tiere immer länger. Die mobile Schlachteinheit bietet hier eine tierfreundliche Alternative. Der Transportstress für die Tiere wird auf ein Minimum reduziert“, erklärt Hans-Helmut Ahlborn, Amtsleiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes.

Die Idee hinter dem mobilen Schlachthaus ist nicht neu, allerdings konnten die wenigen bisher am Markt erhältlichen Konzepte nicht ganz überzeugen. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen von KCS für eine eigene Lösung: Betäubungsanlage, Brühkessel und Rupfmaschine wurden im ersten Raum des Anhängers platziert. Über eine Durchreiche gelangt das geschlachtete Geflügel in den zweiten Raum, wo es küchenfertig weiterverarbeitet werden kann. Ein ebenfalls zu mietender Kühlanhänger rundet das Konzept ab. Auf sogenannten „Abtropfwagen“ rollen die Schlachtkörper direkt aus dem Schlachtanhänger in den Kühlanhänger.

Bei Bedarf kann auch das entsprechende Personal zur Verfügung stehen, um als Dienstleister im Auftrag der Erzeuger das Geflügel zu schlachten. Interessierte Betriebe können sich direkt an die Betreiber wenden. Das Veterinäramt weist darauf hin, dass jede Schlachtung vorab angemeldet werden muss.

(RP)
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