Wegberg Mit DSL auf der Überholspur

Wegberg · Die Telekom baut das Breitbandnetz aus. 930 Haushalte in Wildenrath und im Gewerbegebiet Wegberg-Oval können bald schneller über die Datenautobahn fahren. Das Geld kommt zum Teil aus dem Konjunkturpaket II.

Hedwig Klein hatte gestern in der Pressekonferenz nach ihrer letzten Ratssitzung im Amt der Bürgermeisterin eine gute Nachricht für Bürger und Unternehmer aus Wildenrath: Spätestens im September 2010 sollen die Wildenrather einen schnellen DSL-Anschluss erhalten. Im Gewerbegebiet Wegberg-Oval sollen noch in diesem Jahr höhere Bandbreiten möglich sein. Mit Gregor Theißen und Andre Hofmann von der Deutschen Telekom stellte Wegbergs Bürgermeisterin die Ausbaupläne des Breitbandnetzes vor.

Bisher nur 384 Kilobit

Firmenchefs aus dem Wegberg-Oval hatten in der Vergangenheit über langsame Internetverbindungen geklagt. Derzeit sind Datenübertragungsraten von nur 384 Kilobit pro Sekunde – das so genannte DSL light – möglich.

"Die Internetgeschwindigkeit hängt generell davon ab, wie nah der Bürger am nächsten Netzknotenpunkt wohnt", erklärte Gregor Theißen. Wildenrath werde von einer Vermittlungsstelle in Myhl bedient. Das erkläre auch, warum für Teile des Wegberger Stadtgebietes die Wassenberger Vorwahl (02432) zu wählen sei. Die herkömmliche Telefonleitung, über die der Datenstrom ab der Vermittlungsstelle geschickt wird, dämpfe das Signal Meter um Meter. Ab einer Entfernung von rund fünf Kilometern spiele die Physik im Kupferkabel überhaupt nicht mehr mit. "Ein schwaches DSL-Signal ist bislang auch das Problem von Wildenrath", sagte Theißen.

Um die Bürger besser versorgen zu können, verlege die Deutsche Telekom derzeit zusätzliche Glasfaserleitungen und werde insgesamt sieben zusätzliche Schaltschränke in Wildenrath, im Wegberg-Oval und in der Nähe der britischen Siedlung Petersholz aufbauen. Damit könnten Bandbreiten bis zu 16 Megabit pro Sekunde (MBit/s) erreicht werden. Dabei gelte: Je näher der nächste Schaltschrank liegt desto höher sei das Tempo. Andre Hofmann geht davon aus, dass 480 der 930 Anschlüsse künftig die volle Bandbreite von 16 Megabit, 300 weitere sechs MBit/s nutzen könnten. Für die übrigen Anschlüsse – etwa am Ortsausgang Richtung Arsbeck – stünden voraussichtlich zwei MBit/s zur Verfügung.

Hoffen auf Neuansiedlungen

Wegberg Bürgermeisterin Hedwig Klein wies auf die hohe Bedeutung des DSL-Ausbaus vor allem für das Gewerbegebiet hin. Sie verbindet damit die Hoffnung, dass sich künftig weitere Unternehmen dort ansiedeln. "Mit dem DSL-Ausbau wird ein entscheidender Standortnachteil beseitigt", sagte sie.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort