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Wissensvermittlung via App Das Begas Haus multimedial erleben

Heinsberg · Mit dem Smartphone durchs Museum: Die mGuide-App, ein multimedialer interaktiver Museumsführer in Wort und Bild, ist die neueste Errungenschaft im Begas Haus Heinsberg. Entwickelt wurde sie mit Schülern des Kreisgymnasiums.

 Das Begas Haus stellte heute in Heinsberg den neuen multimedialen Museumsführer „mGuide“ vor.

Das Begas Haus stellte heute in Heinsberg den neuen multimedialen Museumsführer „mGuide“ vor.

Foto: KAM3

Ein kleiner Junge hockt vor einer Kulisse aus zerschossenen Häusern, es ist ein Foto aus Syrien, ein ziemlich aktuelles Foto. Ein Kriegsschicksal, das sich nun verbindet mit dem Krieg, der sich 1794 an Rur und Wurm abspielte, in dem eine Kanonenkugel in die Wand eines Hauses krachte, in dem gerade mit Carl-Josef Begas am 30. September in jenem Jahre ein Junge geboren worden war, der ein berühmter Maler werden sollte. Den syrischen Jungen verbindet mit Carl-Josef Begas nun ein neues digitales Angebot des Themen-Museums Begas Haus in Heinsberg.

Eine mGuide-App, ein multimedialer Museumsführer in Wort und Bild, interaktiv, der ist es, der wohl ganz junge Leute für Kunst und Regionalgeschichte über das allgegenwärtige Smartphone als Zugang interessieren könnte. Denn die browserbasierte App, besser eigentlich Homepage, wurde vom „Institut für digitales Lernen“ (IDL) aus Eichstätt bei Ingolstadt mit Schülern des Kreisgymnasiums Heinsberg und der Lebenshilfe entwickelt, dabei wurde auch ein betriebsintegrierter Arbeitsplatz für einen Menschen mit Behinderung geschaffen. Die Beteiligten haben eigene Themenzugänge im Museum gefunden, setzten diese unter Anleitung des IDL in Workshops in eigenständige Animationsvideos inklusive Storyboards (Szenenbuch) um, die vom Institut dann professionell gezeichnet, coloriert und digitalisiert wurden.

„Wir sind das einzige Museum, das in dieser Form inklusive Führungen anbieten kann. Drei Jahre hat das Projekt in Anspruch genommen, die Finanzierung ist zum Teil über die ‚Aktion Mensch‘ und die Lebenshilfe gelaufen, einen Teil hat der örtliche Rotary-Club beigesteuert. Danke.“ Museumsleiterin Rita Müllejans-Dickmann zeigte sich bei der Vorstellung des Projekts im Begas Haus überaus happy, erneut ein Alleinstellungsmerkmal für das in dieser Form 2014 eröffnete Museum für Kunst und Regionalgeschichte erreicht zu haben.

Aufmerksam auf eine derartige Möglichkeit war die Aachenerin über das Töpfereimuseum Raeren nahe der Kaiserstadt geworden, für das das IDL ein Pilotprojekt erarbeitet hatte. Dessen Geschäftsführer Marcus Ventzke und Mitarbeiter Maximilian Trummer ordneten ihr neues Projekt auch ein: „Das Begas Haus ist schon eine andere Liga!“ Und in dieser Liga wird eine Form von Wissensvermittlung angeboten, die damit beginnt, dass man Smartphone oder Tablet auf eines der Bilder richtet, abdrückt und schon eine Menge von Menüpunkten anklicken kann, die ein großes Spektrum von Wissen vermitteln.

 Partner des Projekts sind das Museum Begas Haus aus Heinsberg und das Institut für digitales Lernen aus Eichstätt.

Partner des Projekts sind das Museum Begas Haus aus Heinsberg und das Institut für digitales Lernen aus Eichstätt.

Foto: KAM3

Zu dem syrischen Jungen und der Begas-Kanonenkugel werden auch politische Hintergründe/Ursachen vermittelt. Carl-Josef Begas wäre eigentlich gar nicht in Heinsberg geboren worden, seine Eltern lebten in Randerath, flüchteten vor den nahenden französischen Revolutionstruppen in die befestigte Stadt Heinsberg. Gegen die und deren Kanonenkugeln war man machtlos – am 23./24. Oktober 1794 erzwangen die Franzosen zwischen Orsbeck und Ratheim in einer schweren Schlacht den Rurübergang, das Rheinland wurde bis 1814/1815 Französisch. Politik eben.

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