Kreis Heinsberg Lehrer warnen vor Qualitätsverlust an Schulen im Kreis Heinsberg

Kreis Heinsberg · Die Berufsorganisation VBE weist auf den Lehrermangel an Grundschulen im Kreis Heinsberg hin. Kritik an hoher Zahl von Seiteneinsteigern.

Der Lehrermangel besonders an Grundschulen im Kreis Heinsberg war das herausragende Thema während der turnusmäßig stattfindenden Jahresversammlung des Verbandes Bildung und Erziehung VBE, Kreisverband Heinsberg. Viele Stellen können nicht mit grundständig ausgebildeten Lehrkräften besetzt werden, berichtet der VBE.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE NRW e. V.) ist eine Berufsorganisation für Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, den Schulen des längeren gemeinsamen Lernens, Förderschulen sowie für Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, für Erzieherinnen und Erzieher, für Studierende und Lehrende an Hochschulen und in den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL). "Die Öffnung für den Seiteneinstieg, der eine unbefristete Beschäftigung ohne pädagogische Ausbildung ermöglicht, hat aus Sicht des VBE große Mängel", sagt Ute Püll, Vorsitzende des VBE-Kreisverbandes Heinsberg. Die eingestellten Lehrkräfte erhielten vorab keine Fortbildung, sondern würden lediglich ein Jahr parallel zu ihrer Arbeit mittels einer pädagogischen Einführung geschult. "Für die begleitenden Lehrkräfte an den Schulen bedeutet dies erneut eine zusätzliche Belastung", sagt Ute Püll. Andreas Stommel, Vorsitzender des Bezirksverbandes Köln, ergänzt: "In Schulen ist aufgrund der Mangelsituation alles möglich. Die Ausbildung gerät dabei zur Nebensache. Es ist so, also ob Sie einen Piloten ohne Flugschein auf die Strecke schicken und ihm anschließend erst die Ausbildung zum Piloten anbieten. Hier muss sich dringend etwas ändern, damit die Qualität an Schulen nicht buchstäblich auf der Strecke bleibt."

Die Forderung des VBE nach einer Besoldung nach A13Z für alle grundständig ausgebildeten Lehrkräfte wurde von der Vorsitzenden während der Jahresversammlung des Kreisverbandes erneut unterstrichen: "Lehrermangel kann man nicht mit einer ungerechten und nicht herleitbaren Besoldung bekämpfen. Jetzt gilt es endlich die Besoldung für alle Lehrkräfte auf A13 anzuheben. Das ist auch ein Anreiz für Studierende, sich für den Studiengang Primarstufe zu entscheiden", sagt sie.

Zu Beginn der Versammlung gab die Vorsitzende Ute Püll einen Rückblick auf die Aktivitäten des Kreisverbandes. Zahlreiche Fortbildungen wurden angeboten und auch von der Lehrerschaft sehr gut angenommen. Neben den praxisorientierten Angeboten werden auch Lehrerratsschulungen durchgeführt. Sowohl die Basis als auch die Aufbauschulung waren ausgebucht. Für Mitglieder wurde ein Ausflug in den Landschaftspark-Nord und zum Gasometer nach Oberhausen organisiert.

Für die nächsten vier Jahre wurden in den Vorstand des Verbandes Bildung und Erziehung VBE, Kreisverband Heinsberg, gewählt: Ute Püll (Vorsitzende); Nadine Prenger-Berninghoff (stellv. Vorsitzende); Andreas Stommel (Geschäftsführer), Joachim Beckers (stellv. Geschäftsführer), Saskia Lang (Kassiererin); Matthias Reinartz (stellv. Kassierer), Ira Schieffer (Schriftführung), Nadine Froesch, Jutta Mauczok, Elke Böllertz; Sarah Consoir (Beisitzerinnen); Sarah Küppers (Junger VBE); Elisabeth Schiffer (Senioren).

(hec)
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