Hückelhoven Lebenseinstellung auf Rollen

Hückelhoven · Der Hückelhovener Skateboard Contest lockt ganz besondere Typen an, denn „Skaten ist keine Sportart, sondern eine Lebenseinstellung“. In nicht gerader zweckmäßiger, aber stylisher Kleidung zeigten die jungen Leute ihre Tricks.

Dicht gedrängt steht das jugendliche Publikum um die Rampen, Geländer und die Half-Pipe der Hückelhovener Skateanlage. Über dem Areal, in ein paar Metern Höhe, schwebt ein Zelt, getragen vom Kran eines Sponsors, der Firma Wagner, als Schutz vor eventuellem Regen. Die eigentliche Anlage ist eingezäunt, um Platz für die Hauptdarsteller zu schaffen, die Teilnehmer des 5. Hückelhovener Skateboard Contestes.

Schon vor den ersten Grußworten von Bürgermeister Bernd Jansen um 12 Uhr ist klar: Dies ist keine Sportveranstaltung im üblichen Sinne. Gleich zu Anfang verabschieden sich die Verantwortlichen vom Ablaufplan. „Bitte fragt nicht nach irgendwelchen Uhrzeiten“, sagt Kommentator Uwe Wistuba aus Bielefeld.

„Baggy Pants“

Fröhlich chaotisch fahren die Teilnehmer beim „Einrollen“ durch die Anlage und üben ein letztes Mal ihre Tricks. In weiten T-Shirts mit coolen Schriftzügen, in Hosen mit tief hängenden Bünden, den so genannten „Baggy Pants“, unter denen die Shorts herausschauen und mit obligatorischen Käppis oder Wollmützen treten die Teilnehmer an. Das ist nicht zweckmäßig, aber stylish und darum geht es hier. „Skaten ist keine Sportart, sondern eine Lebenseinstellung“, sagt Sascha Benzing, Beinahe-Jurymitglied und gebürtig in Oberbruch. Der 31-jährige Maschinenbaustudent hat sich bei einem Unfall die Hand verletzt und fällt deshalb als Juror aus.

Was das mit der Lebenseinstellung genau bedeutet, sei allerdings schwierig in Worte zu fassen. Sportliche Bewertungskriterien gibt es dennnoch. „Hoch springen, die Drehungen nicht vermasseln und auf dem Brett bleiben“, fasst Benzing die Herausforderungen für Laien verständlich zusammen.

In Dreier-Teams werden die Teilnehmer bei lauter Punk-, Hip Hop- oder Rockmusik auf den Parcour losgelassen und haben drei Minuten Zeit, um ihre besten Tricks zu zeigen. Diese haben jeweils eigene Namen wie „360-Flip“ oder „Backflip“. „Es ist einfach ein geiles Gefühl sich mit Freunden zu treffen und neue Tricks auszuprobieren“, sagt Georg Steigels aus Korschenbroich beim verdienten Mittagessen. Der 15-jährige Schüler hatte kurz vorher eine beachtliche Leistung auf der Anlage gezeigt.

Mitten im Trubel steht Peter Wiese, Stadtjugendpfleger und Mitorganisator des Contests. „Von Anfang an war die Veranstaltung nicht klein“, erzählt er, „mit den Jahren ist alles aber noch viel größer und professioneller geworden.“ Ganz speziell bedankt er sich bei Oliver Kohnke „der hat jeden Contest hervorragend mitorganisiert“.

(RP)
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