Kreis Heinsberg "Kultureller Schatz" im Buch vermittelt

Kreis Heinsberg · Drei Monate vor der Eröffnung des Begas-Hauses – Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg sind schon die beiden Katalogbücher zur Sammlung erschienen. Die wird wissenschaftlich fundiert und mit vielen Fotos vorgestellt.

 Bei Vorstellung der Katalogbücher im künftigen Museums-Foyer: (v.l.) Heinsbergs Bürgermeister Wolfgang Dieder, Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann, Kustos Dr. Wolfgang Cortjaens, Landrat Stephan Pusch und Andreas van Vliet, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins Begas Haus.

Bei Vorstellung der Katalogbücher im künftigen Museums-Foyer: (v.l.) Heinsbergs Bürgermeister Wolfgang Dieder, Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann, Kustos Dr. Wolfgang Cortjaens, Landrat Stephan Pusch und Andreas van Vliet, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins Begas Haus.

Foto: Jürgen Laaser

Drei Monate vor der Eröffnung des Begas-Hauses — Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg sind schon die beiden Katalogbücher zur Sammlung erschienen. Die wird wissenschaftlich fundiert und mit vielen Fotos vorgestellt.

Noch ist von der innovativen Ausstellungskonzeption des künftigen "Begas Hauses — Museum für Kunst- und Regionalgeschichte Heinsberg" nichts zu sehen in den immerhin schon lichter wirkenden leeren Räumen des historischen Torbogenhauses samt der Erweiterung um Haus Lennartz an der Heinsberger Hochstraße. Zurzeit sind noch die Maler aktiv. Das Ende der Umbauzeit aber ist absehbar. Die Ausstellungsmodule für die multimediale Präsentation sind in Arbeit. Mitte März soll nach einer Verzögerung von rund drei Monaten endgültig Eröffnung sein.

Das kündigten Landrat Stephan Pusch als 1. Vorsitzender des Trägervereins und Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann jetzt im schon Gestalt annehmenden neuen Foyer des Museums an. Anlass war die Vorstellung der beiden repräsentativen und umfangreichen Katalogbücher über die zwei Schwerpunkte des neuen Hauses: die Sammlung von Werken der Begas-Künstlerdynastie und die regionalgeschichtliche Sammlung.

Wie sich die Idee dieser wissenschaftlichen Begleitbücher erst mit der sich immer mehr ausweitenden Konzeption des Hauses nach Schließung des alten Kreismuseums 2010 so langsam entwickelte, erzählte die Museumsleiterin. Zweieinhalb Jahren intensiver Forschung und Dokumentationsarbeit für die Bücher liegen hinter ihr, Kustos Dr. Wolfgang Cortjaens und weiteren Mitstreitern. In diese Zeit fielen auch weitere Begas-Neuerwerbungen. "Anfangs war nur an informative Raumtexte für die Exponate gedacht", berichtete Müllejans-Dickmann. Aber die gerieten so umfangreich, dass der Buchgedanke nahelag.

Landrat Pusch und Heinsbergs Bürgermeister Wolfgang Dieder als 2. Vorsitzender des Trägervereins betonten freilich auch, dass ohne die Förderung durch die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung — die auch Werkankäufe unterstützte — die Veröffentlichung nicht möglich geworden wäre. Pusch lobte den "detektivischen Eifer" des Kunsthistoriker-Duos Müllejans-Dickmann/Cortjaens bei der Sichtung des kompletten Sammlungsbestandes.

"So entstand ein in Ausstattung, Qualität und Umfang weit über die eigenen Erwartungen hinausgehender zweibändiger Auswahlkatalog, der über Jahre hinaus Standardwerk und Visitenkarte des Museums bleiben wird", sagte der Landrat. Und besonders stolz sind alle Beteiligten auf die Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die die Besonderheit des Museums im Vorwort der Kataloge würdigt: Im Begas Haus werde ein "kultureller Schatz zusammengetragen, mit dem man wuchern kann".

Neugierig auf die Ausstellung machte ein Rundgang, bei dem die Museumsleiterin die neuartige Verzahnung von Kunst- und Geschichtsausstellung erklärte. Die Werke der vom 1794 in Heinsberg geborenen Carl Joseph Begas(se) ausgehenden Künstler-Dynastie werden in enger Verknüpfung mit der Kunst- und Gesellschaftsgeschichte ihrer Zeit präsentiert — unter Einsatz moderner Medienvermittlung. Der Besucher wird sogar selbst kreativ werden können, etwa an einer interaktiven Staffelei, die den Kunstakademiebetrieb des 19. Jahrhunderts näherbringt.

(RP)
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