Entwicklung der Schuldner Zahl der Insolvenzen im Kreis Heinsberg nimmt ab

Kreis Heinsberg · Bei den Amtsgerichten wurden weniger Insolvenzverfahren gemeldet als noch im Vorjahr. Woran das liegt, und in welcher Stadt die Zahl anders als in allen anderen Orten im Kreis leicht nach oben geht.

 Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen ist im Kreis Heinsberg wie auch in ganz NRW rückläufig.

Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen ist im Kreis Heinsberg wie auch in ganz NRW rückläufig.

Foto: dpa/Jonas Walzberg

Im Kreis Heinsberg hat sich die Zahl der Insolvenzverfahren im vergangenen Jahr reduziert: Von 423 in 2021 auf 369 in 2022. Wie das Statistische Landesamt IT NRW mitteilt, entspricht das einem Rückgang von 12,8 Prozent. Davon waren 53 Unternehmensinsolvenzen (minus 11,3 Prozent) und 291 Verbraucherinsolvenzen (minus 17,9 Prozent; dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose). Lediglich bei der Gruppe der ehemals Selbstständigen ist die Zahl leicht nach oben gegangen (plus 8,5 Prozent). Neben den Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen gab es weitere gemeldete Insolvenzverfahren von übrigen Schuldnern mit einem Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens.

Auch in den meisten Städten des Kreises ist die Entwicklung, was die gemeldeten Insolvenzen angeht, positiv. Am deutlichsten fällt der Rückgang in Waldfeucht (minus 42,9 Prozent) und Hückelhoven (minus 27,5) aus. Auch in Erkelenz ist der Trend deutlich zu sehen: Dort waren es im vergangenen Jahr 26,9 Prozent weniger als im Vorjahr. 57 Insolvenzverfahren wurden 2022 hier gemeldet (davon Verbraucherinsolvenzen: 35), in Hückelhoven 77 (48), in Wassenberg 30 (16) und in Wegberg 35 (16). Auch hier lässt sich also jeweils ein Rückgang beobachten. Dagegen ist in der Stadt Heinsberg selbst eine Zunahme zu verzeichnen, von insgesamt 5,8 Prozentpunkten, was laut Statistik vor allem auf mehr Verbraucherinsolvenzen zurückzuführen ist, während die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zurückgeht.

Damit nähert sich die Zahl der Verbraucherinsolvenzen wieder dem Niveau von vor der Corona-Pandemie an. Als maßgeblichen Einflussfaktor für den zwischenzeitlichen Rückgang der Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2020 und den anschließenden Anstieg in 2021 vermutet das Statistische Landesamt die Gesetzesänderung zur Verkürzung der Restschuldbefreiung: Es erscheint wahrscheinlich, dass betroffene Schuldner ihre Insolvenzanträge im Jahr 2020 zunächst zurückgestellt und diese erst im Jahr 2021 gestellt haben.

Auch landesweit haben die Amtsgerichte 2022 weniger Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gemeldet: 25.815 Anträge im Vergleich zu 30.011 Verfahren im Vorjahr. Das entspricht 14 Prozent weniger. Die Höhe der voraussichtlichen Forderungen summierte sich den Angaben der Statistiker zufolge 2022 auf 14,3 Milliarden Euro.

(RP)
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