Schulbegleiter im Kreis Heinsberg Verwaltung will inklusives Lernen stärken
Kreis Heinsberg · Zum Schuljahr 2023/2024 soll eine Koordinierungsstelle für Schulassistenzkräfte eingerichtet werden. Mindestens drei Schulen nehmen zum Projektstart teil. Die Personalkosten trägt zum größten Teil das Land NRW.
Die Städteregion Aachen und der Kreis Düren haben es in Modellprojekten vorgemacht, jetzt soll auch der Kreis Heinsberg eine Koordinierungsstelle für die systemische Schulbegleitung erhalten. Der Kreistag beauftragte die Verwaltung einstimmig damit, diese zum Schuljahr 2023/24 beim Schulamt einzurichten. Finanziert werden soll die Koordinierungsstelle weitgehend über eine sogenannte Inklusionspauschale, die das Land NRW den Kreisen und kreisfreien Städten mit eigenem Jugendamt für die schulische Inklusion zur Verfügung stellt. Auf den Kreis Heinsberg entfielen zuletzt Mittel in Höhe von mehr als einer halben Million Euro. Der Anteil für das kommende Schuljahr muss erst noch ermittelt werden.
Aus Sicht der Verwaltung ist ein solches Modell nach dem Vorbild von Aachen und Düren erstrebenswert, um Schulassistenzkräfte losgelöst von individuellen Förderbedarfen und unabhängig von konkreten Anträgen an Schulen des gemeinsamen Lernens einsetzen zu können. Der Kreis Heinsberg selbst ist nicht Träger einer solchen Schule. „Für die Eltern ist dies eine unbürokratische, niederschwellige Leistung, die die soziale Integration der Kinder und Jugendlichen erleichtert“, so die Verwaltung. Schulen des gemeinsamen Lernens werden von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf besucht. Der individuelle Rechtsanspruch auf eine Schulbegleitung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) bleibt davon nach Auskunft der Verwaltung unangetastet, sei dann aber nach den Erfahrungen in der Städteregion Aachen häufig nicht mehr erforderlich.
Die Koordinierungsstelle soll zunächst mit zwei Verwaltungskräften besetzt werden, die ein Konzept entwickeln, allerdings in einen Zeitumfang von weniger als einer Vollzeitstelle. Das Projekt soll im kommenden Jahr an mindestens drei Schulen im Kreis Heinsberg starten. Die Personalkosten für die eingesetzten Schulbegleiter bezifferte die Verwaltung unter diesen Voraussetzungen auf 155.000 Euro.