Wasserverband Eifel-Rur warnt Warum Baden im Fluss gefährlich sein kann

Erkelenzer Land · Der Wasserverband Eifel-Rur warnt eindringlich vor Gefahren, die lauern. Wer sich abkühlen will, soll besser einen Badesee aufsuchen.

 Die Rur bei Ophoven. Ein Bad ist weder an dieser Stelle noch sonst wo empfehlenswert.

Die Rur bei Ophoven. Ein Bad ist weder an dieser Stelle noch sonst wo empfehlenswert.

Foto: Christos Pasvantis

Angesichts der momentan herrschenden Temperaturen ist es nur allzu verständlich, dass viele Menschen auf der Suche sind nach einer willkommenen Abkühlung. Leider suchen und finden einige Menschen diese auch in aller Regelmäßigkeit in Fließgewässern, was nicht ungefährlich ist. Wenn die Temperaturen klettern, sind Meldungen, dass Menschen, die etwa im Rhein oder in anderen Flüssen ertrinken, beinahe schon zu prognostizieren – trotz aller Warnungen vor den Gefahren in fließenden Gewässern. Schließlich haben selbst geübte Schwimmer bei den mitunter herrschenden Strömungen größte Mühe, dagegen anzuschwimmen und sich über Wasser zu halten. „Das Risiko von tödlichen Badeunfällen steigt immer mit der Temperatur“, sagte Lukas Ziehm von der DLRG Nordrhein kürzlich unserer Redaktion.

Auch der Wasserverband Eifel-Rur warnt nun in aller Deutlichkeit vor den Gefahren beim Baden in Fließgewässern, wie sie hier in der Region in Rur, Inde, Wurm und anderen Gewässern herrschen. Der Untergrund der Flüsse sei sehr uneben und kann von oben nicht richtig eingeschätzt werden. Außerdem könne man auf glitschigen Steinen sehr leicht ausrutschen und sich Verletzungen zufügen. „Hierbei kann man auch bei geringer Wasserführung ertrinken, wenn etwa der Kopf unter Wasser gerät“, betont Sprecher Marcus Seiler. Zudem können auch Strömungsverhältnisse und mitgeführtes Treibgut für Stürze sorgen. „Absolute Lebensgefahr herrscht an Wehren, bei denen das Wasser unvermittelt in die Tiefe stürzt. Die dabei entstehende Wasserwalze kann dazu führen, dass man nicht mehr entkommt und ebenfalls ertrinkt“, warnt Seiler eindringlich.

Auch die Uferbereiche beinhalten Gefahren: Wo die Riesenbärenklau (Herkulesstaude) wächst, kann man sich durch Berührung durch seine toxische Wirkung Verletzungen zufügen, die an Verbrennungen erinnern. Der Verband betont, dass außer in Naturschutzgebieten und explizit mit Beschilderung oder Einzäunung versehenen Verbotszonen wie Wehren ein Betreten der Fließgewässer auf eigenes Risiko nicht grundsätzlich verboten ist. Jedoch bittet er alle, die in diesen Tagen Abkühlung suchen, dafür Schwimmbäder oder einen der zahlreichen Badeseen der Region für einen ungefährdeten Badespaß zu besuchen. Doch auch in Seen ist es nicht ungefährlich. Wenn es im Uferbereich warm ist, kann das Wasser in zwei Metern Tiefe schon mal nur noch zwölf Grad warm sein, was einen Schock auslösen könnte. Besonders dann, wenn man sich eine Zeit lang in der Sonne aufgehalten hat und gut aufgeheizt ist.

Im Zusammenhang mit der Rurtalsperre weist der Wasserverband darauf hin, dass beim Schwimmen über die ausgewiesenen Badestellen hinaus ebenfalls Lebensgefahr besteht. Badende können nämlich leicht von Seglern, Surfern oder der Rurseeschifffahrt übersehen werden. An den weiteren Talsperren des Wasserverbandes sowie an den sonstigen Trinkwassertalsperren in der Eifel ist das Baden grundsätzlich verboten.

(mwi)
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