Kreisverkehrsausschuss tagte in Heinsberg Viel Potenzial bei der Nutzung von Fußweg, Rad und ÖPNV

Heinsberg · Der Abschlussbericht zur Mobilitätserhebung für den Kreis Heinsberg aus dem Jahr 2018 wurde vorgestellt und erläutert.

 Das am stärksten genutzte Verkehrsmittel an einem normalen Werktag im Kreis Heinsberg ist mit einem Anteil von 67 Prozent (2012: 68 Prozent) das Auto.

Das am stärksten genutzte Verkehrsmittel an einem normalen Werktag im Kreis Heinsberg ist mit einem Anteil von 67 Prozent (2012: 68 Prozent) das Auto.

Foto: dpa/Oliver Berg

 Julian Scheer vom beauftragten Ingenieurbüro „Planersocietät“ Dortmund berichtete, dass sich 985 Haushalte mit über 2400 Personen an der Erhebung beteiligten: Somit konnten 0,83 Prozent der Bevölkerung im Kreis Heinsberg befragt werden. Die Auswertung ergab, dass 89 Prozent der Haushalte gegenüber 92 Prozent in 2012 über mindestens ein Auto verfügen. Im Durchschnitt gibt es 1,6 Autos pro Haushalt und pro Fahrzeug und Jahr werden 16.500 Kilometer zurückgelegt. 89 Prozent verfügen über mindestens ein Fahrrad. Relativ hoch ist zudem die Anzahl der Pedelecs und E-Bikes, die vor allem in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat: Die Befragung hatte zudem ergeben, dass die Bewohner täglich rund 808.000 Wege unternehmen und dabei über 8,5 Millionen Personen-Kilometer zurücklegen. Das am stärksten genutzte Verkehrsmittel an einem normalen Werktag ist mit einem Anteil von 67 Prozent (2012: 68 Prozent) das Auto – hierbei 56 Prozent als Fahrer (2012: 55 Prozent) und elf Prozent als Mitfahrer (2012: 13 Prozent). Bus und Bahn nutzten sieben Prozent (2012: neun Prozent), Fahrrad und Fußweg 13 Prozent (2012: beim Fahrrad zehn Prozent und zu Fuß 13 Prozent).

„Kreisweit befindet sich durchschnittlich in 377 Metern Entfernung die nächste Bushaltestelle, was ein sehr gutes Niveau ist“, führte Julian Scheer weiter aus, „und 17 Prozent der Befragten gegenüber 14 Prozent im Jahr 2012 verfügen über eine Zeitkarte.“ Der Rückgang der ÖPNV-Nutzung sei mit der Abnahme der Schülerzahl zu begründen, da mehr Erwerbstätige und Studierende gewonnen werden konnten. Ein großes Potenzial liege in der aktiven Bewältigung kurzer Strecken bis zwei oder fünf Kilometer zu Fuß oder mit dem Rad, schlussfolgerte er. Ebenso könnte bei Stammkunden und Gelegenheitsfahrern die Häufigkeit der Nutzung von Bus und Bahn gesteigert werden.

Udo Winkens, Geschäftsführer der WestVerkehr GmbH, knüpfte mit seiner Darstellung zur Nutzung des anrufbasierten MultiBusses inhaltlich an die Studie an. Der Bus fährt kreisweit Montag bis Freitag von 20 bis 22 Uhr, Samstag von 6.30 bis 22 Uhr sowie Sonn- und Feiertag von 9 bis 22 Uhr. Ein Fahrradbusangebot ist im Jahr 2016 integriert worden. Dessen Nutzung habe sich 2018 lediglich geringfügig im Vergleich zum Vorjahr verändert, sagte Winkens. Voraussichtlich ab April könne der MultiBus online gebucht werden. Die Entscheidung über den Antrag der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, die kreisweiten
MultiBus-Bedienzeiten über den heutigen Bestand von 22 Uhr hinaus auszudehnen, wurde auf die nächste Sitzung des Ausschusses vertagt. 

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