Projekt im Kreis Heinsberg Politiker wollen Rettungskräfte besser vor Gewalt schützen

Erkelenzer Land · Der Kreis Heinsberg nimmt an einem Pilotprojekt teil, das langfristig vor allem die verbale Gewalt gegen Sanitäter und Feuerwehrleute reduzieren soll. Jetzt äußern sich auch Landtagsabgeordnete und Landrat Pusch dazu.

 Auch im Erkelenzer Land werden Rettungskräfte häufig beleidigt, manchmal sogar körperlich angegangen.

Auch im Erkelenzer Land werden Rettungskräfte häufig beleidigt, manchmal sogar körperlich angegangen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Wie können Rettungskräfte bei Einsätzen besser gegen Gewalt geschützt werden? Mit dieser Frage hat sich auch die NRW-Landesregierung beschäftigt. Nachdem der Kreis Heinsberg bei einem Pilotprojekt zur Bekämpfung dieses Problems teilnehmen wird, haben sich nun auch Politiker aus der Region geäußert.

Thomas Schnelle, CDU-Abgeordneter des Kreises Heinsberg und Mitglied im Innenausschuss des Landtags, sagt: „Solche Angriffe auf diejenigen, die uns schützen, werden wir niemals tolerieren. Die Respektlosigkeit und Gewalt, welche unsere Einsatzkräfte erfahren, sind ein gesellschaftliches Problem.“ Die Statistik zeige, dass vor allem verbale Gewalt gegen Rettungskräfte und Feuerwehrleute von vielen mindestens einmal im Jahr erfahren werde.

Um die Einsatzkräfte künftig besser zu schützen und zu unterstützen greift nun ein weiterer Baustein des Gemeinsam-gegen-Gewalt-Aktionsplans. In verschiedenen Leit- und Dienststellen wurde das Meldesystem „IMEG“ eingebaut. Nun startet die Pilotphase des Projekts im Kreis Heinsberg, sowie in den Kreisen Herford, Mettmann, Lippe, Minden-Lübbecke und Warendorf, in der Städteregion Aachen und in den Städten Bochum, Krefeld, Hamm, Duisburg und Düsseldorf.

„Auch wenn es bei uns im Kreis Heinsberg etwas ruhiger zugeht, als in den Großstädten, sind die steigenden Zahlen ein Problem. Jeder Fall von Gewalt gegen Einsatzkräfte ist ein Fall zu viel“, sagt der CDU-Landesabgeordnete Bernd Krückel. Das neue System biete eine flexible Ergänzung zu den an den Feuer- und Rettungswachen vorhandenen Meldeprozessen. Je nach Schwere des Übergriffs erfolge ein intensiveres Management, das unter anderem aus psychosozialer Nachbereitung, Unfallanzeige und Strafantrag bestehen kann.

„Meine Aufgabe ist es, mich um unsere Rettungs- und Feuerwehrleute hier im Kreis zu kümmern. Das bedeutet für mich auch, ihnen eine unkomplizierte Möglichkeit zu bieten, um über erlebte Gewalt zu berichten, sodass wir dann schauen können, welche Hilfsangebote in der Situation angemessen sind“, betont Landrat Stephan Pusch.

(RP)
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