Großer Rentner-Anstieg bis 2030 Kreis Heinsberg muss sich auf demografischen Wandel einstellen

Kreis Heinsberg · In nur drei Kreisen in NRW wird bis 2030 die Zahl der Rentner schneller steigen als im Kreis Heinsberg. Wie geht die Verwaltung damit um? Dazu kamen jetzt Experten zusammen.

  Redner der Fachtagung: (v.l.) Reinhard Pohlmann, Stephan Pusch, Margaretha Funke, Wilhelm Schulze, Torsten Bölting und Hermann Allroggen.

Redner der Fachtagung: (v.l.) Reinhard Pohlmann, Stephan Pusch, Margaretha Funke, Wilhelm Schulze, Torsten Bölting und Hermann Allroggen.

Foto: Kreis Heinsberg

Die Zahl der Menschen im Rentenalter (67 Jahre oder älter) im Kreis Heinsberg wird bis zum Jahr 2030 deutlich steigen. Der Kreis verzeichnet nach Angaben des statistischen Landesamtes in diesem Bereich die vierthöchste Zuwachsrate in Nordrhein-Westfalen nach den Kreisen Coesfeld, Paderborn und Borken. „Wir werden im Kreis Heinsberg besonders vom Faktor Alterung betroffen sein“, sagt Wilhelm Schulze, Leiter des Amts für Altershilfen und Sozialplanung. Um sich strategisch auf die veränderte Bevölkerungsstruktur einzustellen, trafen sich Fachleute zur „Fachtagung Demografie 2023 unter besonderer Betrachtung der alternden Bevölkerung im Kreis Heinsberg“.

Mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter kommunale Entscheidungsträger und institutionelle Akteure, waren der Einladung von Landrat Stephan Pusch gefolgt. Die vom Amt für Altershilfen und Sozialplanung konzipierte Fachtagung betrachtete neben demografischen Schwerpunkten auch gesellschaftsrelevante Themenfelder, die insbesondere die kommunale Daseinsvorsorge berühren. In seiner Begrüßung wies der Landrat darauf hin, dass von den rund 260.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits heute der Personenkreis der über 55-Jährigen rund 100.000 Einwohner und damit 38 Prozent der Bevölkerung ausmacht – mit steigender Tendenz. Der demografische Wandel sei insofern auch im Kreis Heinsberg bestehende Realität.

In seiner Einführung in die Tagung betonte Amtsleiter Wilhelm Schulze, dass es darum gehe „den demografischen Wandel zu gestalten“. Im Grunde müsse man das Thema Altenhilfe neu denken. Hermann Allroggen, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen stellte Möglichkeiten der erfolgreichen Seniorenpolitik vor Ort vor. Zielgruppen, Lebensverhältnisse und Versorgungsstrukturen waren das Thema der Sozial- und Pflegeplanerin des Kreises Heinsberg, Margaretha Funke. Gemeinsam mit Torsten Bölting, Geschäftsführer des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung, stellte Margaretha Funke das Kommunale Informationssystem des Kreises Heinsberg vor. Wie man kommunale Altenhilfe- und Pflegestrukturen gesetzlich weiterentwickeln könnte, trug Reinhard Pohlmann, Vorstandsmitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros, vor. Wilhelm Schulze präsentierte abschließend die bevorstehende Projektinitiative „Präventive Hausbesuche von Seniorinnen und Senioren im Kreis Heinsberg“.

Landrat Pusch appellierte: „Nutzen wir gemeinsam die Chance zum Dialog für die Aufgabenstellungen, die sich mit Blick auf die alternde Bevölkerung im Kreis Heinsberg ergeben“.

(RP)
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