Kreis Heinsberg Apotheker warnen vor Zecken in der Region

Erkelenzer Land · Die Parasiten breiten sich auch in NRW zunehmend aus. Apotheker Jörg Haßiepen erklärt, wie man sich schützen kann und wie effektiv Impfungen und Cremes sind.

 Ein Warnschild hängt in einem Wald (Symbolfoto).

Ein Warnschild hängt in einem Wald (Symbolfoto).

Foto: Adobe Stock, Heiko Barth

Mit steigenden Temperaturen steigt im Rheinland auch die Gefahr für Zeckenbisse. Die Parasiten breiten sich in Deutschland zunehmend aus und können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen, warnen nun die Apotheker im Kreis Heinsberg. Das Robert-Koch-Institut hat nun sechs weitere Regionen in Deutschland zu FSME-Risikogebieten erklärt, darunter erstmalig auch Regionen in Nordrhein-Westfalen. Auch wenn der Kreis Heinsberg nicht als Risikogebiet gilt, warnt der Jörg Haßiepen, der die Enten-Apotheke in Wegberg betreibt und Sprecher der Kreisapotheker ist.

Wichtig sei, nach Aufenthalten im Freien, etwa Spaziergängen im Wald, den ganzen Körper jeden Abend auf die oft winzigen Blutsauger abzusuchen. Eine Zecke, die sich bereits festgesetzt hat, sollte unverzüglich entfernt werden. Hilfsmittel wie spezielle Zangen oder Karten halten Apotheken bereit. Anschließend müsse die Haut desinfiziert und beobachtet werden. Breite sich eine ringförmige oder kreisrunde Rötung um den Biss aus, deute das auf eine Borreliose hin.

Insbesondere gegen FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis), das im schlimmsten Fall eine Entzündung des Gehirns verursachen kann, helfe eine Impfung. „„Bereits nach zwei Impfungen, die man im Zeitraum von ein bis drei Monaten durchführen kann, besteht ein bis zu 98-prozentiger Schutz vor FSME. Für einen vollen und länger anhaltenden Impfschutz sind drei Impfungen erforderlich“, erklärt Jörg Haßiepen. Eine Impfung ist beim Arzt auch schon für Kleinkinder möglich, die durch das häufige Spielen im Freien besondersn anfällig seien.

„„Wer nicht von den gefährlichen Quälgeistern gestochen werden will, kann sich auch mit sogenannten Repellentien schützen“, sagt Haßiepen. Dabei handelt es sich um Cremes oder Lotionen, die regelmäßig auf ungeschützte Hautstellen aufgetragen werden, um Zecken fernzuhalten. Solche Mittel halten auch Mücken, Bremsen und Fliegen fern.

Das Gerücht, dass Zecken von Bäumen fallen, halte sich weiter hartnäckig. „Dies stimmt nicht“, sagt der Apotheker. Vielmehr warten Zecken im Unterholz der Wälder, in Büschen oder Wiesen und werden beim Vorbeigehen abgestreift. Lange Kleidung sei zu empfehlen.

(RP)
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