Kreis Heinsberg Kreis-CDU stützt Tagebau-Betroffene

Kreis Heinsberg · Bernd Krückel als Kreisvorsitzender der CDU klar bestätigt. Noch nie dagewesene Situation bei der Wahl des dritten Stellvertreters. CDU im Kreis Heinsberg verabschiedet Thomas Rachel. Erster Bericht aus Berlin von Wilfried Oellers.

Mancherorts wird der Tagebau bei Erkelenz bis auf 100 Meter an die Dörfer herankommen — möglicherweise könnte sich diese Zahl für die Bewohner zum Besseren ändern, deutete der Erkelenzer Landtagsabgeordnete Dr. Gerd Hachen beim Kreisparteitag der CDU an. Wie in der Landespolitik waren auch dort der Braunkohlentagebau und die Frage nach dessen Zukunft wichtige Themen. Hachen berichtete aus neuerlichen Beratungen in Düsseldorf: "Vielleicht haben wir die Landesregierung jetzt so weit, mit dem Tagebaubetreiber über einen größeren Abstand zu beraten." Allgemeine Unterstützung fand das Erkelenzer Vorgehen, um nach Meldungen über das möglicherweise frühere Tagebau-Aus und dem RWE-Dementi wieder Klarheit für die Umsiedler zu erreichen. Hierzu war ein offener Brief an die Ministerpräsidentin geschickt worden.

Einen Monat nach der Bundestagswahl hatte die CDU zum Kreisparteitag nach Geilenkirchen eingeladen. Der neue Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers warb dort bei den 163 Delegierten für die Große Koalition mit der SPD. Er wies jedoch darauf hin, dass er nicht mit einer schnellen Einigung rechne: "Wenn am Ende aber ein tragfähiges Ergebnis steht, sollten wir uns diese Zeit nehmen." Zeit muss sich Oellers derzeit selbst für den Aufbau eines Büros in Berlin sowie Heinsberg nehmen. Er kann auf keine vorhandenen Strukturen zurückgreifen, da der letzte Kreis Heinsberger Bundestagsabgeordnete, Leo Dautzenberg (CDU), sein Mandat vor zweieinhalb Jahren aufgegeben hatte. "Ich habe ein vorläufiges Büro — ich glaube nicht, dass ich mein endgültiges Büro noch dieses Jahr einrichten kann", berichtete Oellers. Arbeiten könne er aber dennoch, da ihn das Büro von Thomas Rachel unterstütze; Rachel hatte als Abgeordneter aus Düren dem Kreis Heinsberg schon in der Vakanz geholfen.

Wilfried Oellers hatte ein für die CDU sehr gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl erzielt. Diesen Rückenwind will die Partei mit in den Kommunalwahlkampf für 2014 nehmen. Ein sehr gutes Ergebnis erzielte beim Kreisparteitag Bernd Krückel. Als Kreisvorsitzender der CDU wurde er mit 94 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Ebenfalls mit nur wenigen Gegenstimmen wurden die Stellvertreter Dr. Hanno Kehren und Dagmar Ohlenforst bestätigt. Ein Ausrufezeichen setzte jedoch die Wahl des dritten Stellvertreters (Krückel: "Diese Situation hatten wir noch nie"). Die Erkelenzer CDU stellte mit Peter London einen Gegenkandidaten zu Gerd Hachen auf, wollte das aber nicht als Kampfkandidatur verstanden wissen. "Wir sehen den Vorschlag als Verstärkung des Kreisvorstands an, da Gerd Hachen als Landtagsabgeordneter dort sowieso vertreten ist", betonte London, der im Mai in Erkelenz zum Stadtverbandsvorsitzenden und damit Nachfolger von Hachen gewählt worden war. Hachen, den der geschäftsführende Kreisvorstand der CDU erneut als Stellvertreter nominiert hatte, erhielt letztlich 103 Stimmen, London kam auf 56. Der bisherige Vorstand arbeitet somit unverändert weiter.

Gearbeitet wird bei der CDU in inzwischen renovierten Räumen im Heinrich-Köppler-Haus in Heinsberg. Dort einziehen will bald auch Bundestagsabgeordneter Oellers mit seinem Wahlkreisbüro. Die dort untergebrachte CDU-Geschäftsstelle verlassen hat hingegen Lothar Kauffels. Auf eigenen Wunsch ist der Kreisgeschäftsführer, der im Februar 2012 gekommen war, in seinen Heimatverband gewechselt. Künftig arbeitet die CDU ohne dieses Amt. Die Aufgaben wurden auf mehrere Mitarbeiterinnen verteilt.

(RP)
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