Kreis Heinsberg Keine Gebühr für das Geldabheben bei der Kreissparkasse Heinsberg

Kreis Heinsberg · Kreissparkasse legt gute Jahreszahlen für 2016 vor. Verbandsversammlung war auch Ort für Hinweise zu aktueller Kritik an 40 deutschen Sparkassen.

Mehr als 40 Sparkassen in Deutschland verlangen jetzt von ihren Kunden Gebühren fürs Geldabheben am Automaten. Dies hat eine Untersuchung des Finanzdienstleisters Biallo ergeben, die jetzt öffentlich wurde. Thomas Pennartz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Heinsberg, nutzte die Verbandsversammlung, um vor Pauschalierung und falscher Interpretation der Zahlen zu warnen. Vor allem aber sagte er in Richtung seiner Kunden: "Wir haben keine Gebühren fürs Abheben an Geldautomaten eingeführt und haben nicht vor, dahingehend irgendetwas zu ändern. Dem Deutschen ist das Bargeld wichtig, und wir wollen es unseren Kunden nicht schwermachen, an dieses zu kommen."

In der Diskussion um die Abhebe-Gebühr dürfen Pennartz zufolge die Sparkassen nicht über einen Kamm geschoren werden: "360 tun dies nicht, rund 40 haben das jetzt eingeführt - und unter diesen 40 gibt es welche, was bisher unerwähnt geblieben ist, bei denen die Kunden die ersten vier oder sechs Abhebungen im Monat frei haben."

Zusammengekommen war die Verbandsversammlung, um von Pennartz über die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 unterrichtet zu werden. Er sprach von einem guten Jahr, in dem ein Wert besonders ins Auge springe: "Bei den Kundeneinlagen haben wir von 2015 auf 2016 ein Plus von fast zehn Prozent auf 2,28 Milliarden Euro verzeichnet. Das entspricht einem Zuwachs, wie wir ihn in der Geschichte des Hauses noch nie hatten." Weniger die Großkunden seien es gewesen, die zusätzliches Geld eingelegt hätten, sondern die Kleinkunden. Vor allem hätten sie Termin- und Sichteinlagen genutzt. Es zeige sich, dass Geld von anderen Banken zur Kreissparkasse zurückgeflossen sei, weil die ihr Zinsverhalten hätten anpassen, sprich Zinsen reduzieren müssen. Auch die an Kunden ausgegebenen Kredite sind Pennartz zufolge 2017 gestiegen: um 109 Millionen auf 2,64 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs resultiere fast ganz aus Krediten für Selbstständige und Firmenkunden.

Dass die Kreissparkasse in ihrem Gebäude in Heinsberg an der Hochstraße eine "Digitale Gründeretage" einrichtet, berichtete Pennartz in der Verbandsversammlung ebenfalls. Eigene Bereiche seien nach Erkelenz verlegt worden, so dass das zweite Geschoss freigeworden sei: "Die ersten vier Büros sind bereits vermietet. Außerdem werden wir dort auch einzelne Schreibtische - schon ab tageweise - vermieten."

Eine gute Bilanz stellte Thomas Pennartz auch für das Service-Center der Kreissparkasse Heinsberg vor, das vor einem Jahr etabliert worden war. Es ist von 7 bis 22 Uhr für telefonische Beratungen erreichbar. "Wir hatten 10.000 bis 14.000 Anrufe pro Monat. Ich würde das Service-Center sofort wieder einrichten", sagte Pennartz.

Zuletzt wählte die Verbandsversammlung noch ein Mitglied (Dr. Hanno Kehren) und ein stellvertretendes Mitglied (Dr. Christiane Leonards-Schippers) in den Verwaltungsrat der Kreissparkasse, weil mit dem Tod von Heinz-Egon Holländer im vergangenen Dezember ein Sitz vakant geworden war.

(spe)
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