Auswirkungen der Corona-Pandemie Industrie im Erkelenzer Land auf Erholungskurs

Erkelenzer Land · Im Bericht der Industrie- und Handelskammer Aachen: „Die Industrie befindet sich noch immer in erheblichen Turbulenzen, ist aber weit weg von einem Absturz“, bilanziert Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer.

 Michael F. Bayer von der IHK Aachen sagt: „Die Corona-Pandemie hat viele Industriebetriebe hart getroffen. Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind aber besser als erwartet. Das macht Hoffnung.“

Michael F. Bayer von der IHK Aachen sagt: „Die Corona-Pandemie hat viele Industriebetriebe hart getroffen. Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind aber besser als erwartet. Das macht Hoffnung.“

Foto: Stadtbild/Renate Schütt/Speen

Das verarbeitende Gewerbe in der Region Aachen und im Erkelenzer Land erholt sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Das geht aus einem Bericht der Industrie- und Handelskammer Aachen hervor.

Besonders gut fällt die Lagebewertung der Betriebe im Kreis Düren aus. Bei ihnen sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent, der Inlandsumsatz sogar nur um 1,1 Prozent. In den anderen Teilen des IHK-Bezirks Aachen ging der Umsatz hingegen stärker zurück. So sank er im Kreis Heinsberg um 9,4 Prozent, in der Städteregion Aachen um 10,9 Prozent und im Kreis Euskirchen um 12,3 Prozent. Die deutlich bessere Entwicklung im Kreis Düren könnte nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer Aachen unter anderem an der dortigen Wirtschaftsstruktur liegen: Rund 40 Prozent des Umsatzes im verarbeitenden Gewerbe stammen aus der Papierindustrie – und die hat teils sogar von der Pandemie profitiert.

Zwar sank der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 nach unbereinigten Zahlen des statistischen Landesbetriebs IT.NRW im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,0 Prozent. Vergleicht man den Juni-Wert 2020 mit dem des Vormonats, stiegen die regionalen Umsätze jedoch um mehr als 180 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 16,5 Prozent. „Die Corona-Pandemie hat viele Industriebetriebe hart getroffen“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen. „Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind aber besser als erwartet. Das macht Hoffnung.“

Bei der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Aachen im Mai hatten die Industriebetriebe noch prognostiziert, dass ihr Umsatz im Laufe des Jahres um durchschnittlich 22 Prozent sinken werde. „Die neuen Zahlen belegen zwar immer noch einen Rückgang der Wirtschaftskraft. Mit einem Industrieumsatz von fast acht Milliarden Euro im ersten Halbjahr liegen sie jedoch leicht über dem vergleichbaren Wert von 2016 – und das war der Stand inmitten eines jahrelang anhaltenden Aufschwungs“, betont Bayer. „Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet und können eine Wirtschaftskrise nun überstehen – sofern sie nicht von Dauer ist.“

Ob die wirtschaftliche Erholung des verarbeitenden Gewerbes in der Region von Dauer ist, hängt nicht zuletzt vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab. Bayer bilanziert: „Die Industrie befindet sich noch immer in erheblichen Turbulenzen, ist aber weit weg von einem Absturz.“

(RP)
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