Im Kreis Heinsberg Landrat Pusch meldet ersten Corona-Todesfall

Kreis Heinsberg · Es gibt ein erstes Coronavirus-Todesopfer im Kreis Heinsberg: Mit Fieber und Husten hatte sich am Freitag ein 78 Jahre alter Mann aus Gangelt im Geilenkirchener Krankenhaus gemeldet. Am Montag (9. März) ist er dort verstorben.

 Stephan Pusch, Landrat des Kreises Heinsberg, teilte am Montag (9. März) in Heinsberg mit, dass ein mit dem Coronavirus infizierter 78-jähriger Mann aus Gangelt im Geilenkirchener Krankenhaus verstoben ist.

Stephan Pusch, Landrat des Kreises Heinsberg, teilte am Montag (9. März) in Heinsberg mit, dass ein mit dem Coronavirus infizierter 78-jähriger Mann aus Gangelt im Geilenkirchener Krankenhaus verstoben ist.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Landrat Stephan Pusch trat am frühen Montagabend mit einer bitteren Botschaft vor die Medienvertreter im Heinsberger Kreishaus: „Ich habe Ihnen die traurige Mitteilung zu machen, dass heute um 14 Uhr eine männliche Person, 78 Jahre alt und aus Gangelt, verstorben ist. Unser aller Mitgefühl gilt den Angehörigen.“

Fast zeitgleich wurden am Montag die ersten beiden bestätigten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland gemeldet – dabei handelt es sich um eine 89-Jährige Frau aus Essen und einem 78-jährigen Mann aus Gangelt. Der Mann hatte sich nach Angaben von Landrat Stephan Pusch am Freitag mit Fieber, Husten und Durchfall im Krankenhaus in Geilenkirchen gemeldet. Er habe eine Vielzahl von Vorerkrankungen wie Diabetes und Herzprobleme gehabt. Der 78-Jährige wurde stationär aufgenommen und ist am Montag um 14 Uhr an einem Herzversagen gestorben. „Ich denke, dieser Fall zeigt wieder, dass insbesondere Personen mit Vorerkrankungen und ältere Menschen von dem Krankheitsbild, das in den meisten Fällen sehr milde verläuft, besonders betroffen sein können“, sagte Pusch. Vor diesem Hintergrund sei es richtig gewesen, dass im Kreis Heinsberg schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt das Besuchsrecht in Krankenhäusern und Altenheim eingeschränkt worden sei. „Wir sind froh, dass wir im Kreis Heinsberg am Karnevalsdienstag, als wir von der Erkrankung des besagten Ehepaars erfahren haben, sofort sehr drastische Maßnahmen eingeleitet haben.“ Seit Aschermittwoch sind alle Schulen und Kindergärten im Kreis Heinsberg geschlossen, mehr als 1000 Menschen waren in häuslicher Quarantäne, es wurden viele Personen auf das Coronavirus getestet und zahlreiche Handlungsempfehlungen veröffentlicht.

Der 78-Jährige aus Gangelt, der am Montag verstorben ist, hatte laut Landrat Pusch angegeben, eine Karnevalsveranstaltung in Gangelt besucht zu haben. Ob es sich dabei um die Kappensitzung vom 15. Februar handelt, bei der sich offenbar viele Menschen infiziert haben, konnte Pusch nicht mit Sicherheit sagen.

Der Krisenstab des Kreises Heinsberg rechnet damit, dass die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen weiter steigt. „Wir hoffen natürlich, und ich persönlich als gläubiger Mensch bete auch, dass dabei möglichst wenig neue Erkrankungen sind, und dass diese möglichst auch glimpflich verlaufen.“ Die Fallzahl erhöhte sich im Kreis Heinsberg inzwischen auf 323 Menschen mit einer laborbestätigten Infektion mit dem Coronavirus. 15 Menschen werden deshalb stationär in einem Krankenhaus behandelt, fünf davon in intensivmedizinischer Betreuung. Schulen und Kitas bleiben bis einschließlich 15. März geschlossen. Ob diese Frist noch verlängert wird, entscheidet der Krisenstab frühestens Mitte dieser Woche.

Im Hermann-Josef-Krankenhaus in Erkelenz war am Veilchendienstag, 26. Februar, erstmals ein Patient in NRW – ein 47-jähriger Mann aus Gangelt – positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Mann wird in der Uniklinik Düsseldorf behandelt, sein Zustand ist kritisch. Der Frau des schwer erkrankten ersten Patienten aus Gangelt gehe es mittlerweile besser.

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