Förderung für das Erkelenzer Land Mit 1,7 Millionen Euro die Heimat bewahren

Erkelenzer Land · Es geht um Traditions-Fahnen, alte Dorfkreuze oder die Herrichtung historischer Bauwerke: Mit dem „Heimatscheck“ fördert das Land NRW zahlreiche Projekte in den Städten und Dörfern.

Persönlich hat NRW-Ministerin Ina Scharrenbach (vorn Mitte) für das Erkelenzer Land bereits positive Förderbescheide mitgebracht.

Persönlich hat NRW-Ministerin Ina Scharrenbach (vorn Mitte) für das Erkelenzer Land bereits positive Förderbescheide mitgebracht.

Foto: Renate Resch

Bis mindestens 2022 läuft das Landes-Heimatförderprogramm, das viele Projekte ermöglicht, die wiederum Heimat „erlebbarer und sichtbarer machen“. In den ersten beiden Jahren seit 2018 wurden schon 78 Projekte mit 1,7 Millionen Euro im Kreis Heinsberg gefördert. In diesem Jahr stehen 150.000 Euro für das Programm zur Verfügung.

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach hat einige Male den „Heimatscheck“ persönlich überbracht: in Haus Hohenbusch in Erkelenz oder an Haus Wildenrath in Wegberg. „Die Projekte zeigen: Unsere Heimat ist vielfältig“, erklärte der Heinsberger FDP-Landtagsabgeordnete Stefan Lenzen. 

Ein modernes Projekt hatte der Heimatverein der Erkelenzer Lande, der auch ein virtuelles Museum eingerichtet hat, erdacht: Um auch Kindern, Jugendlichen und nicht an Historie Interessierten die Heimat nahe bringen zu können, will er Spiele mit Inhalten aus dem „Virtuellen Museum der verlorenen Heimat“ entwickeln lassen. Dafür gab es 135.000 Euro beim Besuch der Ministerin im alten Kreuzherrenkloster. Schecks über je 2000 Euro unterstützen eine „Dorfwerkstatt“,Nachbarschaftsbänke, Bewahrung von Heimatgeschichte, die durch den Tagebau verloren geht, ein Heimatbuch „Kleine Hetzerather Geschicht(n)“, Herausgabe historischer Publikationen, die Restaurierung einer historischen Fahne oder auch die Herstellung von zwei Hängevitrinen, um Traditionsfahnen präsentieren zu können.

Mit je 5000 Euro wird der „Heimatpreis“ in Erkelenz, Wassenberg und Wegberg bezuschusst. Das Heimatmuseum Myhl kann seine Ausstellung mit Hilfe von 2000 Euro erweitern, die gleiche Summe wurde für Öffentlichkeitsarbeit anlässlich der 750-Jahr-Feier des Ortes bewilligt, ebenfalls für den Krippenweg auf dem Pilgerweg. Hinweisschilder und Flyer, die historisch interessante Gebäude und Orte im Stadtgebiet Wassenberg zugänglichen machen, erhielten ebenfalls den 2000-Euro Scheck, auch das Bekanntmachen der Oberstadt für Neubürger.

In Wegberg gab es 15 Mal die Förderung über 2000 Euro, unter anderem für den Kauf eines Festzeltes für öffentliche Veranstaltungen sowie von mehreren Faltpavillons für Brauchtumsveranstaltungen, die Anschaffung eines Großbildschirms mit Blu-Ray-Player für den „Mühlenfilm“ und Präsentationen, den NABU-Garten, eine Broschüre zur Flachsaussaat und -verarbeitung, die Restaurierung des Dorfkreuzes Rickelrath und einer Fahne von 1903 der St.-Antonius-Schützenbruderschaft.

Aus einem Fonds wird die Neuausrichtung des Flachmuseums mit 14.737 Euro bedacht. Größere Summen brachte das „Heimatzeugnis“ mit sich: 243.000 Euro fließen in die Restaurierung eines historischen Bauwerks, 290.700 Euro in die Herrichtung von vier historischen Bauwerken als Zeugnis regionaler Wirtschaftsgeschichte. Einige Projekte sah sich die Ministerin persönlich an: „Hier in Haus Wildenrath wird die Natur als Teil von Heimat erlebbar gemacht“, sagte Ina Scharrenbach Anfang Juni beim Besuch der knapp 200 Jahre alten Hofanlage, wo ein „Grünes Klassenzimmer“ geplant ist. Und die historische Tüschenbroicher Ölmühle lobte sie als „Heimat-Ort par excellence“.

(gala)
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