Kreis Heinsberg Handwerk kämpft um Fachkräfte

Kreis Heinsberg · Dem regionalen Handwerk geht es wirtschaftlich sehr gut. Fehlende Fachkräfte beschränken laut Handwerkskammer Aachen aber das weitere Wachstum.

Knapp bringt es die Handwerkskammer Aachen, die auch die Betriebe im Kreis Heinsberg vertritt, auf den Punkt: "Der Wirtschaftszweig boomt. Die Auftragsreichweite ist deutlich gestiegen. Die Fachkräfteknappheit beschränkt das weitere Wachstum."

Die konjunkturelle Frühjahrsbilanz von Peter Deckers, dem Hauptgeschäftsführer der Kammer, ist vertrackt. Auf der einen Seite kann er verkünden, dass der Kreis Heinsberg und die Städteregion Aachen aktuell mit 95 beziehungsweise 94 Prozent positiver Lagebeurteilungen fast gleichauf an der Spitze liegen und dass es im Kreis Düren mit einem Plus von acht Punkten und erreichten 89 Prozent die stärkste Stimmungsaufhellung im Vergleich zum Frühjahr 2017 gegeben hat. Auf der anderen Seite muss er aber auch feststellen, dass immer häufiger der Fachkräftemangel Grenzen setzt.

Das Beschäftigungsklima im Handwerk ist laut Handwerkskammer bestens, doch berichtete sie gestern auch: "Auch in dieser Umfrage steigt trotz des hohen Auftragsdrucks der Anteil von Betrieben nicht merklich an, die Personal eingestellt oder die Teamstärken beibehalten haben. Dass 93 Prozent hoffen, im Sommer entweder mehr Fachkräfte einstellen zu können oder die Mitarbeiterzahl stabil zu halten, ist eher Wunschdenken als realistische Planung, denn diese Entwicklung ist auch in den vergangenen Jahren nicht eingetreten. Die Fachkräfteknappheit wird offensichtlich." Zwischenzeitlich beobachtet die Kammer sogar, dass "Betriebe ohne Nachfolger ausschließlich wegen ihrer Mitarbeiter von anderen übernommen werden", nicht wegen des Kundenstamms oder der Aufträge. Davon hätten die Übernehmer "mehr als genug".

Perspektivisch scheinen aber wieder mehr neue Handwerker auf den Markt zu kommen. Erfreut konnte Peter Deckers darauf verweisen, dass bis zum 31. Dezember 2246 neue Lehrverträge unterzeichnet wurden: "Das sind 0,9 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt und erstmals seit Jahren des Rückgangs ein kleines Plus." Das kleine Plus reicht laut Kammer zur Stabilisierung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse aber noch nicht aus: "Die Zahl sank um 0,7 Prozent."

(spe)
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